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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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162 Diskussion<br />

Die Fortpflanzungszeiten <strong>von</strong> A. niloticus (A. nairobae) werden <strong>von</strong> verschiedenen<br />

Autoren unterschiedlich angegeben, wobei sich die Beziehung zwischen Reproduktion<br />

<strong>und</strong> Regen in verschiedenen Gebieten als extrem variabel darstellt. DELANY & NEAL<br />

(1969) <strong>und</strong> NEAL (1967, 1981) beschreiben eine ganzjährige Fortpflanzung <strong>im</strong> Queen<br />

Elizabeth National Park, wo die Temperaturen weitgehend konstant sind <strong>und</strong> Regenfälle<br />

über das Jahr verteilt sind, mit Peaks in der Regenzeit. Untersuchungen in Kenya zeigen<br />

hingegen, daß A. niloticus sich bei saisonalen Kl<strong>im</strong>aschwankungen auch saisonal in der<br />

Regenzeit fortpflanzt (TAYLOR & GREEN 1976, NEAL 1981, DELANY & MONRO 1986).<br />

TAYLOR & GREEN (1976) sehen dabei einen Zusammenhang zwischen der Fortpflanzung<br />

<strong>und</strong> einer protein- oder kohlenhydratreichen Nahrung durch Samen. NEAL (1981) bestätigt<br />

diesen Zusammenhang nicht, sondern betrachtet die Einstellung der Reproduktion am<br />

Ende der Trockenzeit in Beziehung zur Trockenheit bzw. Wassermangel. Die<br />

Untersuchungen <strong>von</strong> MÜLLER (1977) in Ethiopien, POULET (1982 in DELANY & MONRO<br />

1986) in Senegal, GHOBRIAL & HODIEB (1982) in Sudan <strong>und</strong> SICARD et al. (1994) in<br />

Burkina Faso zeigen, daß Arvicanthis bei extremen Kl<strong>im</strong>aschwankungen auch in der Lage<br />

ist, sich während der Trockenzeit fortzupflanzen. Im Sudan ist die max<strong>im</strong>ale Aktivität<br />

dabei in der Regenzeit, aber in den anderen Ländern herrscht zu dieser Zeit<br />

Aktivitätsruhe. Nach MÜLLER (1977) wird <strong>von</strong> Arvicanthis abyssinicus die Fortpflanzung<br />

während der Regenzeit beendet, da die Art keine kalten, feuchten Bedingungen toleriert.<br />

Im ganzen unterstützen diese gegensätzlichen Beobachtungen die Annahme <strong>von</strong> NEAL<br />

(1981), daß Arvicanthis ökologisch <strong>und</strong> physiologisch an kontinuierliche Fortpflanzung<br />

adaptiert ist <strong>und</strong> man pr<strong>im</strong>är nicht der Frage nachgehen sollte, was die Reproduktion<br />

initiiert, sondern eher welche Faktoren die kontinuierliche Reproduktion unterbrechen.<br />

Trächtige bzw. laktierende Weibchen – ein Maß für die Fortpflanzungsaktivität (HANNEY<br />

1964, DIETERLEN 1967b, RAHM 1970, MÜLLER 1977) - wurden auf beiden Flächen in fast<br />

allen Fangmonaten nachgewiesen, fehlten aber auf der Fläche BG1 <strong>im</strong> September <strong>und</strong><br />

Dezember 1996 sowie <strong>im</strong> März 1997 nach dem Feuer 2/97. Die Fortpflanzungsaktivität<br />

<strong>von</strong> A. nairobae war <strong>im</strong> Vergleich zu L. striatus <strong>und</strong> M. natalensis nicht mit dem Regen<br />

korreliert, dagegen sogar etwas erhöht in der Trockenzeit (vgl. 4.3.2.2), was sich nicht mit<br />

der Beobachtung <strong>von</strong> NEAL (1967, 1981) deckt. In Hippo Pool (BG2) waren <strong>im</strong> Mittel<br />

83,2 % der adulten Tiere sexuell aktiv, in Crater Road (BG1) dagegen nur 60,3 %. Dieses<br />

könnte mit den Laborbef<strong>und</strong>en <strong>von</strong> SICARD et al. (1993) erklärt werden, die feuchte<br />

Bedingungen oder geringe Temperaturen als St<strong>im</strong>ulatoren für die Reproduktion<br />

beschreiben, dagegen trockene Bedingungen oder hohe Temperaturen als<br />

Hemmfaktoren betrachten. Es ist zu vermuten, daß die dichte Vegetationsdecke in

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