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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 157<br />

Trotz Saisonalität der Fortpflanzung ist sie nicht bei allen Nagerarten eines Gebietes eng<br />

synchronisiert (DELANY 1972). Die für Auslösung, Fortsetzung <strong>und</strong> Beendigung der<br />

Fortpflanzung verantwortlichen Umweltmechanismen der einzelnen Arten sind nur<br />

ansatzweise bekannt. Unterschiede in den Ernährungsgewohnheiten, die Variation in der<br />

Verfügbarkeit verschiedener Nahrungskomponenten zu verschiedenen Zeiten, sind sicher<br />

in Bezug auf die Variation der Fortpflanzungszeit zwischen den Arten wichtige Kriterien.<br />

Drei mögliche Ursachen werden für die reproduktive Reaktion der Nager auf den Regen<br />

angegeben: (1) Anstieg der Wasseraufnahme (in SICARD et al. (1994): YAHR & KESSLER<br />

1975, BEATLEY 1976, CHRISTIAN 1979), (2) St<strong>im</strong>ulierende Wirkung durch Substanzen in<br />

ke<strong>im</strong>enden Pflanzen, z. B. 6-Methoxybenzoxazolinon (6-MBOA) (NEGUS & PINTER 1966,<br />

NEGUS & BERGER 1977, ALIBHAI 1986), (3) Unterschiede in Qualität <strong>und</strong>/oder Quantität<br />

der verfügbaren Nahrung (FIELD 1975, TAYLOR & GREEN 1976, DELANY & HAPPOLD 1979).<br />

5.4.1 Lemniscomys striatus<br />

L. striatus war die häufigste Art auf den Flächen <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland (G1,<br />

G2), <strong>und</strong> ihre Ab<strong>und</strong>anzschwankungen verliefen weitestgehend parallel mit denen der<br />

gesamten Kleinsäugerzönose (Abb. 15a, d). In Kyambura Fig Tree (G2) waren die<br />

Ab<strong>und</strong>anzen, gerechnet über MNA, positiv mit der Regenmenge korreliert, in<br />

Crater Outer Slope (G1) hingegen mit der Arthropodenbiomasse, was indirekt eine<br />

positive Korrelation mit dem Regen bedeutet, da Arthropoden vermehrt während der<br />

Regenzeit vorkommen (DELANY 1972, FIELD 1975). Verschiedene Untersuchungen<br />

(PETTER et al. 1964, DELANY 1964a, NEAL 1967, DIETERLEN 1967b, CHEESEMAN 1975,<br />

OKIA 1992) haben gezeigt, daß die Fortpflanzungsaktivität <strong>von</strong> L. striatus mit dem<br />

Regenzyklus in Beziehung steht. Im Kratergebiet des Untersuchungsgebietes fand NEAL<br />

(1967) während der gesamten Regenzeit reproduktive Aktivität, wobei er trächtige<br />

Weibchen etwa einen Monat nach Beginn des Regens nachwies <strong>und</strong> Juvenile <strong>von</strong> Mai-<br />

Juli <strong>und</strong> November-Januar erfaßte. Zum Ende der Trockenzeit <strong>und</strong> zu Beginn der<br />

Regenzeit stellte er keine Fortpflanzungsaktivitäten fest. Ähnliches wird für L. striatus in<br />

Kamerun (SANDERSON 1940 in DELANY 1975), in der Zentral-Afrikanischen Republik<br />

(PETTER et al. 1964) <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bergwald <strong>von</strong> Ost-Congo (RAHM & CHRISTIAENSEN 1963)<br />

beschrieben. DIETERLEN (1967b) hingegen fand Fortpflanzungsaktivität der Art während<br />

des ganzen Jahres, aber auch Aktivitätspeaks korreliert mit Niederschlagsmax<strong>im</strong>a.<br />

Bei meiner Untersuchung war die Fortpflanzungsaktivität der Weibchen beider Flächen<br />

(G1, G2) ebenfalls signifikant an die Regenzeit geb<strong>und</strong>en (vgl. 4.3.2.1). Die der<br />

Männchen verlief zwar weitestgehend parallel, aber es konnte keine signifikante

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