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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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156 Diskussion<br />

mit jeweils 2 <strong>und</strong> 1 erfaßt, C. hildegardeae an einem Bau mit 2. Soriciden sind<br />

als solitär beschrieben, aber nach einigen Einzelbeobachtungen werden einige<br />

afrikanische Arten als durchaus sozial angesehen (KINGDON 1974a). Der gemeinsame<br />

Fang an diesen Bauen ist ein deutlicher Hinweis, daß C. luna <strong>und</strong> C. hildegardeae<br />

zumindest zeitweilig gesellig sind.<br />

Die Aktivität ist vermutlich artspezifisch, wobei die Soriciden nach DIETERLEN (1967a)<br />

überwiegend dämmerungs- bis/oder tagaktiv sind <strong>und</strong> nach KINGDON (1974a) auch<br />

Aktivität in der Nacht aufweisen. Nach den Ergebnissen aus dem Fallenfang sind die<br />

Soriciden <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet hauptsächlich nacht- bis/oder dämmerungsaktiv, denn<br />

nur knapp 10 % der Tiere wurden am Tag gefangen (Abb. 35).<br />

5.4 <strong>Populationsdynamik</strong><br />

REISE (1972) versteht unter <strong>Populationsdynamik</strong> die Veränderungen, die in zeitlicher<br />

Abfolge innerhalb einer Population auftreten. Hierbei handelt es sich um<br />

Dichteschwankungen, Gewichtsveränderungen, Änderungen der Geschlechterverteilung<br />

<strong>und</strong> um Schwankungen in der Fortpflanzungsaktivität. Fluktuationen der Populationsgröße<br />

sind die Folge <strong>von</strong> Zu- <strong>und</strong> Abwanderung, Prädation, Nahrungsangebot <strong>und</strong><br />

Krankheit, aber auch <strong>von</strong> Reproduktionsschwankungen. Die <strong>Populationsdynamik</strong> wird hier<br />

detailliert nur für die häufigsten Arten L. striatus, A. nairobae <strong>und</strong> M. natalensis<br />

abgehandelt, wobei auch hier die Daten nicht <strong>im</strong>mer für präzise Analysen ausreichen. Die<br />

Auswirkungen <strong>von</strong> Immigration <strong>und</strong> Reproduktion auf die Populationsdichte konnte nicht<br />

<strong>im</strong>mer mit Sicherheit getrennt werden, aber ein Populationsanstieg bei gleichzeitigem<br />

Vorkommen reproduktiver Weibchen ließ den Zusammenhang vermuten.<br />

Die reproduktive Aktivität tropischer Nager wird gewöhnlich <strong>im</strong> Zusammenhang mit<br />

Regenfall beschrieben (DELANY 1972, DELANY & HAPPOLD 1979, NEAL 1986), der in<br />

diesen Breiten wichtigster Faktor für die saisonalen Schwankungen der Pr<strong>im</strong>ärproduktion<br />

ist. Es ist wahrscheinlich, daß bei hoher Luftfeuchtigkeit, reichlicher Nahrung, guter<br />

Deckung <strong>und</strong> opt<strong>im</strong>alen mikrokl<strong>im</strong>atischen Bedingungen die Fortpflanzungsaktivität<br />

angeregt wird (HAPPOLD 1983). Die Periode sexueller Inaktivität liegt in der Trockenzeit,<br />

wenn das Nahrungsangebot am geringsten ist; dann ist auch die Wahrscheinlichkeit <strong>von</strong><br />

Buschfeuern am größten (NEAL 1970, DELANY 1972). Da <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet<br />

Photoperiode <strong>und</strong> Temperaturen praktisch über das Jahr konstant sind, kann deren<br />

Auswirkung auf den Fortpflanzungsrhythmus ausgeschlossen werden.

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