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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 155<br />

Die Crociduren hatten mit ihren Ab<strong>und</strong>anzen <strong>von</strong> 1-2 Ind./ha meist den Status einer<br />

Begleit- oder subdominanten Art (Abb. 12). Auffällig war die Veränderung nach Feuern<br />

zum dominanten oder eudominanten Status, wobei sich ihre Ab<strong>und</strong>anzen aber nur nach<br />

dem Feuer 2/97 <strong>im</strong> Kratergebiet (G1, BG1) drastisch auf 9 bzw. 4 Ind./ha erhöhten. Über<br />

die Auswirkung <strong>von</strong> Feuer auf Soriciden ist wenig bekannt. So schließt DELANY (1964b)<br />

eine hohe Mortalität direkt durch das Feuer aus. CLARK & KAUFMAN (1990) beobachteten<br />

nach einem Präriebrand in Kansas/USA die Abnahme <strong>von</strong> Blarina hylophaga, hingegen<br />

eine Zunahme auf der Kontrollfläche. BOWLAND & PERRIN (1988) beschreiben für<br />

Crocidura hirta eine Abnahme nach einem „patchy-burn“ <strong>im</strong> Themeda-Cymbopogon-<br />

Grasland, aber eine unveränderte Ab<strong>und</strong>anz nach einem „clean-burn“, wobei ihre<br />

Ergebnisse allerdings auf geringem Datenmaterial beruhen. Die erhöhte Ab<strong>und</strong>anz <strong>im</strong><br />

Kratergebiet nach dem Feuer 2/97 könnte auf Migration hindeuten, aber es ist eher<br />

denkbar, daß die plötzlich verschlechterten Habitatbedingungen zu einem höheren<br />

Fangerfolg führten.<br />

Nach HUTTERER et al. (1987) stehen die hauptsächlich insektivor <strong>und</strong> terrestrisch<br />

lebenden Spitzmäuse nur in geringer oder keiner Konkurrenz zu ähnlich großen Nagern.<br />

So wiesen MARTIN & DICKINSON (1985) eine positive Assoziation <strong>von</strong> C. hildegardeae <strong>und</strong><br />

C. bicolor mit den omnivoren Arten M. triton <strong>und</strong> M. musculoides nach. DELANY (1964b)<br />

fand eine deutliche Koexistenz <strong>von</strong> Crocidura mit der insektivoren L. ansorgei. Für die<br />

Imperata-Cymbopogon-Flächen fand ich Gegensätzliches: in Kyambura Fig Tree (G2)<br />

waren Crociduren bei vergleichsweise hohen Ab<strong>und</strong>anzen der eben genannten<br />

Nagerarten nur wenig vertreten, in Crater Outer Slope (G1) verhielt es sich umgekehrt.<br />

Ob hier doch eine interspezifische Konkurrenz eine Rolle spielt, bleibt ungeklärt.<br />

Nach KINGDON (1974a) bewohnen Soriciden Strukturen wie natürliche Bodenspalten,<br />

Vegetationsbulte, Termitenbaue, oder graben selbst. In Crater Outer Slope (G1) hatten<br />

Crociduren eine deutliche Präferenz für Termitenbaue (Tab. 18), wobei 53 % der Fänge<br />

direkt an diesen Bauen erfolgte. Neben einer möglichen Nahrungsressource werden<br />

diese Baue offenbar auch als Schlafplätze genutzt. MARTIN & DICKINSON (1985) fanden<br />

auch für C. bicolor eine positive Korrelation mit Termitenbauen, vermuten aber für<br />

C. hildegardeae, daß sie aufgr<strong>und</strong> der positiven Korrelation zur Bodentiefe eher ein<br />

Gräber ist. Das leichte Bodengefüge in Crater Outer Slope (G1) ist daher gut für diese<br />

ausschließlich hier nachgewiesene Art geeignet, aber sie nutzt auch Termitenbaue. Nach<br />

dem Feuer 2/97 wurden an 4 Bauen jeweils 2 bzw. 3 Individuen gefangen, wobei aber nur<br />

für 3 Baue die Best<strong>im</strong>mung <strong>von</strong> jeweils 1 Individuum vorliegt: C. luna wurde an 2 Bauen

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