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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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154 Diskussion<br />

1993), wurde hier nur mit einem Exemplar <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland (G1)<br />

nachgewiesen. MARTIN & DICKINSON (1985) stellten eine negative Korrelation zwischen<br />

dem Vorkommen der Art <strong>und</strong> den Gräsern Themeda, Hyparrhenia <strong>und</strong> Brachiaria fest,<br />

was möglicherweise auch ihre eingeschränkte Verbreitung <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet<br />

erklärt. C. roosevelti ist eine seltene Art <strong>und</strong> wird durch diese Arbeit erst zum dritten Mal<br />

für Uganda <strong>und</strong> zum zweiten Mal für das Kratergebiet <strong>im</strong> Queen Elizabeth National Park<br />

nachgewiesen (HUTTERER 1981, pers. Mitt. HUTTERER 1998). Sie wurde aber hier in<br />

verschiedenen Graslandgesellschaften erfaßt (G1, BG1). Nach HUTTERER et al. (1987) ist<br />

sie ein Bewohner der Feuchtsavannen. Die größte Art C. olivieri (hier bis 47 g), aus<br />

früherer Literatur als C. flavescens bekannt, ist in Afrika weit verbreitet (HUTTERER 1993)<br />

<strong>und</strong> kommt sowohl in der Savanne als auch <strong>im</strong> Wald vor (DELANY 1964a,b, HOFFMANN<br />

1997). Im Untersuchungsgebiet wurde die Art <strong>von</strong> DELANY (1964a,b) in allen Vegetationstypen<br />

gefangen <strong>und</strong> konnte auch <strong>von</strong> mir sowohl <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland<br />

(G2) als auch <strong>im</strong> Buschland-Grasland-Mosaik (BG2) nachgewiesen werden. Für sie wird<br />

ein universales Nahrungsspektrum <strong>von</strong> Säugern, Vögeln, Mollusken <strong>und</strong> Diplopoden<br />

angegeben (KINGDON 1974a). In Laborhaltung fraß sie bei mir mit Vorliebe Insekten,<br />

Fleisch <strong>und</strong> Avocado, mied hingegen Fleisch <strong>von</strong> Soriciden, Käse <strong>und</strong>, wie erwartet,<br />

Früchte, Getreideprodukte <strong>und</strong> Gras.<br />

Die Artenzahl variierte je nach Fläche zwischen 2-5, wobei <strong>im</strong> gesamten Kratergebiet 6<br />

<strong>von</strong> insgesamt 7 Arten erfaßt wurden. Die regelmäßige Erfassung <strong>von</strong> Crociduren in<br />

diesem Gebiet <strong>und</strong> auf der Fläche Hippo Pool (BG2) (Abb. 12) steht offenbar <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit der dichten Vegetation (Abb. 11), die den Spitzmäusen mehr<br />

Feuchtigkeit bietet. Deutlich wird dieses auch durch die Präferenz für die Buschgruppen<br />

(Tab. 17). Dabei wurden auf den Flächen des Buschland-Grasland-Mosaiks mit gutem<br />

Deckungsgrad (BG1, BG2) noch 60% bzw. 70 % der Tiere <strong>im</strong> Grasland erfaßt, auf den<br />

Flächen mit geringerem Deckungsgrad (BG3, BG4) hingegen nur 25 %.<br />

DIETERLEN & HEIM DE BALSAC (1979) beschreiben eine Abhängigkeit der Ab<strong>und</strong>anz <strong>von</strong><br />

dem Nahrungsangebot <strong>und</strong> der Feuchtigkeit, wobei tierische Nahrung in sehr feuchten<br />

Habitaten wie Sümpfen gehäuft vorhanden ist. Die Arthropodenbiomasse der<br />

verschiedenen Flächen war mit Ausnahme <strong>von</strong> Hippo Pool (BG2) nicht wesentlich<br />

verschieden (Tab. 7) <strong>und</strong> kann die unterschiedlichen Ab<strong>und</strong>anzen nicht erklären. Über die<br />

ökologischen Ansprüche der meisten afrikanischen Crociduren ist nichts bekannt, aber es<br />

ist denkbar, daß sie artspezifische Nahrungsspektren haben.

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