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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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152 Diskussion<br />

Es gibt keinen Hinweis, daß M. dybowskii Baue benutzt (CHEESEMAN & DELANY 1979);<br />

andere Autoren konnten Nester an der Erdoberfläche nachweisen (VERHEYEN &<br />

VERSCHUREN 1966). Nach einem Feuer beobachtete ich 2 Individuen be<strong>im</strong> Aufsuchen <strong>von</strong><br />

Termitenbauen, wobei ein Bau 250 m vom Fallenstandort entfernt war. Vermutlich werden<br />

diese Strukturen nur nach einem Feuer als Verstecke genutzt.<br />

M. dybowskii ist tag- <strong>und</strong> nachtaktiv <strong>und</strong> hat ihren Aktivitätspeak zur Dämmerung<br />

(CHEESEMAN 1975, 1977). In meiner Untersuchung wurde sie zu 31,4 % nachts erfaßt<br />

(Abb. 35), bei anderen Autoren lag der Anteil mit 40 % bzw. 46 % höher (NEAL 1970,<br />

DELANY 1972).<br />

5.3.12 .Grammomys dolichurus<br />

G. dolichurus ist in West- <strong>und</strong> Südostafrika weit verbreitet <strong>und</strong> in verschiedenen<br />

Habitattypen anzutreffen (vgl. DELANY 1972, KINGDON 1974b). Nach HANNEY (1965) <strong>und</strong><br />

DELANY (1971) sind die idealen Habitate dieser arboreale Art Buschland-Grasland <strong>und</strong><br />

regenerierende Waldgebiete. Allerdings wurde G. dolichurus auch auf kultivierten Flächen<br />

nachgewiesen (DELANY & KANSIIMERUHANGA 1970, KITYO 1991). Stets wird die Art nur als<br />

Begleitart beschrieben (MISONNE 1963, DELANY 1964a, 1971, DIETERLEN 1967a, NEAL<br />

1967). In meiner Untersuchung konnte ich ebenfalls nur 3 Individuen auf 3 verschiedenen<br />

Flächen (BG1, BG3, BG4) des Buschland-Grasland-Mosaiks nachweisen (Abb. 12). Alle<br />

Tiere wurden ausschließlich in Capparis-Euphorbia-Buschgruppen erfaßt. NEAL (1967)<br />

fing auch nur ein Individuum in der Nähe der Siedlung Mweya, <strong>und</strong> CHEESEMAN (1975)<br />

konnte sie gar nicht erfassen. Die geringen Fangzahlen sind wie bei G. murinus mit den<br />

am Boden platzierten Fallen zu erklären, wobei DELANY (1971) zudem mit Erdnußbutter<br />

als Köder einen besseren Fangerfolg hatte. G. dolichurus, auch „tree rat“ genannt, wurde<br />

<strong>von</strong> DELANY (1971) fast ausschließlich in Ästen <strong>von</strong> Sträuchern <strong>und</strong> Büschen gefangen.<br />

Die Schlafnester dieser Art wurden in Höhen <strong>von</strong> 0,5-4 m gesichtet (HANNEY 1965). In<br />

Habitaten mit geringerem Buschaufkommen bewegen sich die Tiere nach DELANY (1975)<br />

häufig auch am Boden. G. dolichurus wird als nachtaktiv beschrieben (DIETERLEN 1967a,<br />

RAHM 1967, DELANY & KANSIIMERUHANGA 1970), was sich mit meinen Beobachtungen<br />

deckt (Abb. 35). Die Buschgruppen mit dem vielseitigen Nahrungsangebot bieten dieser<br />

arborealen Art mit deren Vorliebe für Blätter, Früchte, Samen <strong>und</strong> Rinde eine opt<strong>im</strong>ale<br />

Nische (DELANY 1964b, HANNEY 1965, MISONNE 1965 in DELANY 1975).

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