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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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150 Diskussion<br />

Nach verschiedenen Autoren ist G. murinus fast ausschließlich nachtaktiv (RAHM 1967,<br />

FELTEN & ZIEGLER 1982), was ich durch meine Untersuchungen bestätigen kann, denn<br />

94 % der Fänge gelangen nachts (Abb. 35).<br />

5.3.10 .Zelotomys hildegardeae<br />

Z. hildegardeae ist eine in Ost- <strong>und</strong> Zentralafrika weitverbreitete Art, deren Lebensraum<br />

hauptsächlich die feuchte Grassavanne ist (KINGDON 1974b, MUSSER & CARLETON 1993).<br />

In Uganda wurde die Art am häufigsten in Imperata-Grasbeständen gefangen (DELANY<br />

1964b, NEAL 1967, CHEESEMAN 1975), aber stets in geringer Anzahl. So lag der<br />

Fanganteil der Art bei der Untersuchung <strong>von</strong> CHEESEMAN (1975) <strong>im</strong> Queen Elizabeth<br />

National Park bei nur 2,6 %, was 1-3 Ind./ha entspricht. Diese Angaben decken sich in<br />

etwa mit meinen Ergebnissen <strong>im</strong> gleichen Gebiet. Auf den Flächen des Imperata-<br />

Cymbopogon-Graslands (G1, G2) wurde Z. hildegardeae am regelmäßigsten gefangen,<br />

allerdings fing ich in einer Fangserie max<strong>im</strong>al 2 Ind./ha, nur einmal 4 Tiere. Auf diesen<br />

Flächen zeigte die Art eine hohe Präferenz für Termitenbaue (Tab. 18), die ihr als<br />

Schlafplätze dienten (vgl. 4.4.4.2). Feuer schien Z. hildegardeae nur geringfügig zu<br />

beeinträchtigen (Abb. 12), was sich bereits bei früheren Untersuchungen abzeichnete<br />

(NEAL 1967, CHEESEMAN 1975). Auf den Flächen des Buschland-Grasland-Mosaiks wurde<br />

Z. hildegardeae hingegen nur sporadisch erfaßt, dabei auf der Fläche Crater Road (BG1),<br />

die an Imperata-Grasbestände grenzt (ca. 100 m entfernt), am häufigsten. Buschgruppen<br />

scheint Z. hildegardeae zu meiden, denn sie wurde zu 94 % <strong>im</strong> Grasland gefangen, was<br />

auch NEAL (1967) beobachtete. Verschiedene Parameter wie der Deckungsgrad, ein<br />

reduziertes Insektenangebot in der Trockenzeit, Feuer <strong>und</strong> Prädation halten<br />

möglicherweise die Dichte <strong>von</strong> Z. hildegardeae gering (KINGDON 1974b).<br />

Z. hildegardeae ist insektivor; als Nahrungsbestandteile werden Diplopoden, Coleopteren<br />

<strong>und</strong> Orthopteren angegeben (NEAL 1970, KINGDON 1974b). Weder Qualität noch<br />

Quantität des Arthropodenangebotes der verschiedenen Flächen (Tab. 7, Tab. A10)<br />

erklärt ihr Vorkommen. Diplopoden fanden sich hauptsächlich in den <strong>von</strong> Z. hildegardeae<br />

gemiedenen Buschgruppen, während Orthopteren sowie Coleopteren auf allen Flächen<br />

zu finden waren. Vermutlich ist das Nahrungsspektrum der Art vielseitiger. Auch nehme<br />

ich an, daß die Termitenbaue der Imperata-Cymbopogon-Flächen neben ihrer Bedeutung<br />

als Rückzugsmöglichkeit auch eine wichtige Nahrungsressource darstellen.

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