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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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148 Diskussion<br />

Attraktivität (vgl. 5.1.1). Generell zeigte T. valida <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Arten (vgl.<br />

4.3.2) mit durchschnittlich 78 % einen sehr geringen Fangerfolg. Ein Zusammenhang mit<br />

der Qualität des Köders ist denkbar, aber vielmehr ist anzunehmen, daß diese großen<br />

Tiere mit >150 g Lebendgewicht (DELANY 1975) große Aktionsräume haben <strong>und</strong> daher<br />

weniger erfaßbar sind. Ungeklärt bleibt, weshalb CHEESEMAN (1975) während seiner<br />

Untersuchung <strong>im</strong> gleichen Gebiet mit gleichen Fangmethoden T. valida gar nicht erfaßt<br />

hat.<br />

Imperata-Cymbopogon-Bestände bieten T. valida aufgr<strong>und</strong> des geringen Raumwiderstandes<br />

am Boden (Tab. 5), der guten Deckung (Abb. 11) <strong>und</strong> der für Bausysteme<br />

geeigneten Böden (Tab. 6) einen opt<strong>im</strong>alen Lebensraum. Aufgr<strong>und</strong> meiner Ergebnisse<br />

stütze ich die Annahme <strong>von</strong> NEAL (1970), daß T. valida nicht negativ vom Feuer betroffen<br />

ist. Nach einem Feuer fand er eine Präferenz dieser Art für Imperata, was möglicherweise<br />

die gleichen Gründe hat wie bei der herbivoren M. dybowskii. Die Art bevorzugt frische<br />

Gräser (DELANY 1964b), <strong>und</strong> da Imperata <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Gräsern nach einem<br />

Feuer sehr schnell austreibt, stellt dieses Gras vermutlich die Hauptnahrungsquelle dar.<br />

T. valida wird als typisch herbivore Art beschrieben, die während der Regenzeit<br />

hauptsächlich Graslaminae frißt <strong>und</strong> sich zu anderen Zeiten <strong>von</strong> unterirdischen Organen<br />

wie Wurzeln <strong>und</strong> Ausläufern ernährt (VESEY-FITZGERALD 1966, DELANY 1975). Der<br />

einmalige Nachweis, daß Insekten als Nahrung dienen (DELANY 1964b), zeigt, daß die<br />

tatsächlichen Nahrungsansprüche noch ungeklärt sind.<br />

Die Art ist hauptsächlich nachtaktiv (DELANY 1964a, NEAL 1970, vgl. Abb. 35) <strong>und</strong> lebt in<br />

kleinen Gruppen in unterirdischen Bausystemen, bestehend aus mehreren Tunneln, einer<br />

Kammer <strong>und</strong> dem Nest (vgl. KINGDON 1974b). In Kyambura Fig Tree (G2) konnte ich<br />

einigen Tieren nach dem Feuer 2/97 bis zu ihrem Versteck folgen, wobei es sich hier um<br />

Termitenbaue <strong>von</strong> Odontotermes sp., einmal <strong>von</strong> Macrotermes sp. handelte. Ob T. valida<br />

diese nur temporär oder langfristig nutzte ist ungeklärt. Generell konnte ich für die Art<br />

keine Präferenz für Termitenbaue feststellen (Tab. 18). In Kyambura Fig Tree (G2) wurde<br />

T. valida zwe<strong>im</strong>al am selben Termitenbau kollektiv erfaßt. Dabei handelte es sich beide<br />

Male um verschiedene Gruppen: 1) 1 adultes <strong>und</strong> 2 juvenile Weibchen; 2) 1 adultes <strong>und</strong> 2<br />

subadulte Weibchen, 1 adultes Männchen. Die Konstruktion dieses Termitenbaues mit<br />

seinen 9 separaten, bis zu 40 cm tiefen Schächten (vgl. 4.4.4.2) scheint aber eher<br />

ungeeignet für die Unterbringung einer Gruppe, <strong>und</strong> so ist zu vermuten, daß diese Tiere<br />

ihre eigentlichen Baue anderswo hatten.

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