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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 147<br />

Nach Beobachtung verschiedener Autoren bevorzugt M. musculoides Habitate mit<br />

spärlicher Vegetationsdecke <strong>und</strong> hartem Boden (HAPPOLD 1975, MARTIN & DICKINSON<br />

1985, ELLISON 1990). Auf der Fläche Mweya Peninsula (BG3) zeigte die Art bei gleichen<br />

Bedingungen aber Präferenzen für die Erosionsschluchten <strong>und</strong> Buschgruppen (Abb. 11,<br />

Tab. 17, Tab. A9). Trotz ihrer relativ hohen Ab<strong>und</strong>anz auf dieser Fläche (Tab. 9) nehme<br />

ich aufgr<strong>und</strong> der um etwa 30 % geringeren Körpergewichte an, daß dieses Habitat nicht<br />

opt<strong>im</strong>al ist. Auf der Fläche Crater Road (BG1) wurde die Art hingegen fast ausschließlich<br />

<strong>im</strong> Grasland gefangen, selbst nach einem Feuer. Hier nutzte ein Tier einen kleinen kurzen<br />

Gang an der Basis eines verbrannten Akazienstrauches als Unterschlupf. Nach<br />

CHEESEMAN & DELANY (1979) gräbt M. musculoides eigene Gänge oder nutzt die <strong>von</strong> den<br />

4-6 cm großen Pillendrehern (Heliocopris sp., Scarabaeidae). Sie meidet aber<br />

offensichtlich Termitenbaue (MARTIN & DICKINSON 1985), was ich durch meine Ergebnisse<br />

bestätigen kann (Tab. 18). Zusätzlich konnte ich beobachten, daß nach Feuern auch<br />

Termitenbaue als Verstecke aufgesucht wurden.<br />

Als omnivore Art ernährt sie sich hauptsächlich <strong>von</strong> Samen, Arthropoden <strong>und</strong> Blättern<br />

(DELANY 1964b, KERLEY 1992, OGUGE 1995), wobei die Anteile nach Habitat variieren.<br />

M. musculoides gilt als nachtaktiv (KINGDON 1974b, CHEESEMAN 1975, 1977, DELANY<br />

1975) <strong>und</strong> wurde auch in meiner Untersuchung nur zu 3 % am Tag gefangen (Abb. 35).<br />

5.3.8 .Tatera valida<br />

T. valida hat ihre Verbreitung in West-, Zentral- <strong>und</strong> Ostafrika <strong>und</strong> ist hier in<br />

verschiedensten Savannentypen anzutreffen (vgl. DELANY 1972, BATES 1988). DELANY<br />

(1964a) wies sie in Uganda sowohl in Beständen <strong>von</strong> Imperata-Cymbopogon als auch <strong>im</strong><br />

Elefantengras nach, konnte sie hingegen weder <strong>im</strong> Buschland-Grasland noch <strong>im</strong> Wald<br />

erfassen. Im Queen Elizabeth National Park wurde T. valida <strong>von</strong> NEAL (1967, 1970).<br />

hauptsächlich <strong>im</strong> Kratergebiet, seltener <strong>im</strong> Buschland-Grasland gefangen. Hier wurde sie<br />

in allen Vegetationstypen einschließlich der Buschgruppen erfaßt, wies aber nach ihm<br />

deutliche Präferenzen für die Gräser Imperata <strong>und</strong> Hyparrhenia auf. Ich habe die Art<br />

ausschließlich auf den Imperata-Cymbopogon-Flächen (G1, G2) nachgewiesen, wo sie<br />

die fünfthäufigste Art war. Auf beiden Flächen wurde sie fast regelmäßig als subdominant<br />

erfaßt, auf der Fläche Kyambura Fig Tree (G2) war sie nach dem Feuer 2/97 sogar<br />

eudominant (Abb. 12a, d). Die höchsten Ab<strong>und</strong>anzen mit bis zu 6 Ind./ha in Crater Outer<br />

Slope (G1) <strong>und</strong> bis zu 10 Ind./ha in Kyambura Fig Tree (G2) wurden in trockenen<br />

Monaten registriert. Möglicherweise hatte der Köder während dieser Zeit eine höhere

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