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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 143<br />

l<strong>im</strong>itierenden Effekt haben, da sie heute nur noch als Begleitarten zu finden sind. Dafür ist<br />

wahrscheinlich ein Komplex verschiedener Faktoren, wie z. B. Schwankungen der<br />

Nahrungsressource, Zunahme des Prädationsdruckes durch Deckungsverlust sowie<br />

physiologischen Faktoren für die Populationsabnahme dieser Art verantwortlich. MISONNE<br />

(1963) machte die Beobachtung, daß mit Zunahme einer herbivoren Art der Anteil an<br />

Lophuromys stark sinkt. Tatsächlich ist ein solcher Zusammenhang für die Fläche Crater<br />

Outer Slope (G1) denkbar. L. striatus (herbivor) <strong>und</strong> M. natalensis waren dort die<br />

dominanten Arten <strong>und</strong> zeigten dabei weit höhere Ab<strong>und</strong>anzen als CHEESEMAN (1975) sie<br />

für das gleiche Gebiet beschreibt. Wie RAHM (1967) halte ich es auch für möglich, daß die<br />

omnivore M. natalensis einen bedeutsamen Konkurrenten darstellt <strong>und</strong> die insektivore<br />

L. ansorgei <strong>von</strong> der Fläche verdrängte.<br />

Die Nahrung dieser insektivoren Art besteht vorwiegend aus Ameisen, Lepidopteren-<br />

Puppen <strong>und</strong> Orthopteren, wobei auch Frösche, Aas <strong>und</strong> geringe Mengen an pflanzlicher<br />

Kost aufgenommen werden (DELANY 1964b, KINGDON 1974b). Ein <strong>im</strong> Labor gehaltenes<br />

Tier zeigte ebenfalls eine Präferenz für tierische Kost, aber auch für Banane,<br />

Passionsfrucht <strong>und</strong> Avocado. Einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Qualität <strong>und</strong><br />

Quantität des Arthropodenbestandes der Flächen <strong>und</strong> dem Vorkommen <strong>von</strong> L. ansorgei<br />

konnte ich nicht feststellen (Tab. 7, Tab. A10). Der plötzliche Anstieg der<br />

Populationsdichte auf der Fläche G2 bei geringster Arthropodenbiomasse <strong>im</strong> Januar 1997<br />

sowie nach dem Feuer 2/97 kann vielleicht damit erklärt werden, daß die <strong>im</strong>migrierenden<br />

Tiere auf der Suche nach Nahrungsressourcen bzw., nach dem Feuer, nach<br />

geeigneteren Habitaten waren. Im Vergleich zu CHEESEMAN & DELANY (1979) fand ich<br />

Hinweise, daß L. ansorgei die Termitenbaue <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland als<br />

Verstecke nutzt. Nach dem Feuer wurden Termitenbaue in 50-100 m Entfernung vom<br />

Fallenstandort aufgesucht. Diese Strukturen sind vermutlich wie bei der insektivoren Art<br />

Z. hildegardeae nicht nur geeignete Verstecke sondern dienen möglicherweise auch als<br />

Nahrungsquelle. Andere Autoren fanden hingegen Nester an der Basis der Vegetation,<br />

unter kleinen Steinen <strong>und</strong> Gehölzen sowie in kurzen selbst gegrabenen Bauen<br />

(VERHEYEN & VERSCHUREN 1966, KINGDON 1974b).<br />

L. ansorgei ist tag- <strong>und</strong> nachtaktiv, wobei die Tiere den größten Aktivitätsanteil während<br />

der Nacht haben, mit Aktivitätspeaks zur Dämmerung (DELANY 1964a, NEAL 1970,<br />

CHEESEMAN 1975, 1977). Der sehr hohe Anteil des Nacht-/Dämmerungsfangs <strong>von</strong> 83,1 %<br />

in meiner Untersuchung (Abb. 35) ist durch die hohe Ab<strong>und</strong>anz nach einem Feuer mit fast<br />

ausschließlich nachtaktiven Tieren zu erklären.

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