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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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142 Diskussion<br />

5.3.4 .Lophuromys ansorgei<br />

Das Verbreitungsgebiet <strong>von</strong> L. ansorgei (vgl. 3.1.5) beschränkt sich auf einen schmalen<br />

Streifen zwischen Sahel- <strong>und</strong> Regenwaldzone (KINGDON 1974b). Die Art ist <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu anderen afrikanischen Nagern extrem euryök <strong>und</strong> eurytherm <strong>und</strong> kommt <strong>von</strong><br />

Regenwäldern auf Meereshöhe bis in die Schneeregionen über 4000 m vor, ist dabei<br />

aber selten in Gebieten mit weniger als 800 mm Niederschlag anzutreffen (DIETERLEN<br />

1976). Ihr bevorzugtes Habitat ist die Gras-/Buschsavanne (vgl. DELANY 1972), wo sie<br />

nach NEAL (1970) insbesondere Präferenzen für die Imperata-Cymbopogon-Bestände<br />

aufweist, dagegen Capparis-Buschgruppen meidet. Im Buschland-Grasland-Mosaik<br />

konnte ich L. ansorgei nur sporadisch auf den Flächen Crater Road (BG1) <strong>und</strong><br />

Hippo Pool (BG2) erfassen, wobei der relativ hohe Fang <strong>von</strong> jeweils 6 Ind./ha <strong>im</strong> Februar<br />

1997 <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Feuer in der Umgebung zu sehen ist. Das Buschland-<br />

Grasland-Mosaik wird zwar als Zufluchtsort genutzt, bietet aber der Art offenbar aufgr<strong>und</strong><br />

verminderter Deckung (BG3, BG4), zu starker Verbuschung (BG2) <strong>und</strong> reduzierten<br />

Feuchtigkeitsgehalts keinen opt<strong>im</strong>alen Lebensraum. Allerdings konnte ich <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zu DELANY (1964a) <strong>und</strong> NEAL (1970) für L. ansorgei mit einer relativen Fangdichte <strong>von</strong><br />

83 % in den Capparis-Euphorbia-Buschgruppen eine Präferenz für diese Struktur in<br />

diesem Habitattyp feststellen (Tab. 17).<br />

Die Ab<strong>und</strong>anzen <strong>von</strong> L. ansorgei waren auch <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland (G1,<br />

G2) sehr verschieden. Während die Art in Kyambura Fig Tree (G2) mit 2-28 Ind./ha als<br />

sub-/eudominant kontinuierlich auf der Fläche vertreten war, trat sie in Crater Outer Slope<br />

(G1) nur sporadisch auf (Abb. 12a,d, Abb. 15d). Ein spontaner kurzfristiger<br />

Populationsanstieg gleich nach Feuern wie auf den beiden Imperata-Cymbopogon-<br />

Flächen <strong>im</strong> Februar 1997, wurde bei früheren Untersuchungen (NEAL 1967, CHEESEMAN<br />

1975) nicht beobachtet, dagegen wurde die nachfolgende Abnahme der Ab<strong>und</strong>anz auch<br />

<strong>von</strong> diesen Autoren festgestellt. NEAL (1967) konnte L. ansorgei bis zu 5 Monaten nach<br />

einem Feuer nicht mehr erfassen, CHEESEMAN (1975) hingegen noch kontinuierlich in<br />

geringer Anzahl, was ich auch für die Population in Kyambura Fig Tree (G2) nachweisen<br />

konnte. In Crater Outer Slope (G1) wurde nach dem Feuer 8/95 bis zum Feuer 2/97 kein<br />

Individuum erfaßt. Auffällig ist, daß die Art <strong>im</strong> Vergleich zu früheren Untersuchungen <strong>im</strong><br />

Kratergebiet ihren Dominanzstatus mehrmals änderte. So beschreibt DELANY (1964b)<br />

M. dybowskii <strong>und</strong> L. ansorgei als die dominanten Arten dieses Gebietes, wenige Jahre<br />

später waren es L. striatus, M. natalensis <strong>und</strong> M. triton (NEAL 1967, 1970). Bei<br />

CHEESEMAN (1975) war L. ansorgei wieder neben L. striatus eine dominante Art. Es<br />

scheint, daß Feuer auf L. ansorgei wie auf M. dybowskii einen tiefgreifenden,

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