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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 137<br />

deckungslosem Grasland, wobei die Überlebensrate nicht reduziert war. Auch in Queens<br />

Mile (BG4) wies die Population <strong>im</strong> Vergleich zu den übrigen Buschland-Grasland-Flächen<br />

trotz verminderter Vegetationsdecke eine relativ hohe Aufenthaltsdauer bzw.<br />

„Überlebensrate“ auf (Abb. 29).<br />

Der Einfluß <strong>von</strong> dichter Deckung bleibt unklar, <strong>und</strong> auch über das Feuer gibt es<br />

gegensätzliche Angaben. In Zambia fand CHIDUMAYO (1980, 1984) eine drastische<br />

Populationsabnahme nach Zerstörung der Vegetationsdecke durch das Feuer, aber in<br />

Gebieten mit permanenten Büschen blieb die Ab<strong>und</strong>anz fast unverändert. Auch in<br />

Uganda <strong>und</strong> Kenya blieb die Ab<strong>und</strong>anz nach einem Feuer gleich oder stieg sogar stark<br />

an (NEAL 1970, CHEESEMAN & DELANY 1979, MARTIN & DICKINSON 1985). Letzteres<br />

beobachtete ich ebenfalls tendenziell <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland (G1, G2),<br />

wohingegen Feuer <strong>im</strong> Buschland-Grasland-Mosaik (BG1, BG4) die Populationen<br />

drastisch reduzierten <strong>und</strong> ein Anstieg nicht vor 4 Monaten erfolgte. Auf der Fläche<br />

Queens Mile (BG4) kam es <strong>im</strong> Laufe der nächsten 4-6 Monate zur Rückkehr einiger<br />

Individuen, die vermutlich <strong>im</strong> benachbarten, nicht gebrannten Gebiet Zuflucht gef<strong>und</strong>en<br />

hatten (vgl. 3.3.4). Die Regenerierung der Vegetationsdecke <strong>im</strong> Buschland-Grasland-<br />

Mosaik erfolgte aufgr<strong>und</strong> des starken Weidedrucks durch Großsäuger deutlich langsamer<br />

als <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland. So nehme ich an, daß die spärliche Deckung<br />

sowie die Störung durch Großsäuger einer schnellen Wiederbesiedlung entgegenwirkte.<br />

So fand CHEESEMAN (1975) durch Versuche mit Einzäunung, daß M. natalensis dichte<br />

Vegetation ohne Einfluß <strong>von</strong> Großsäugern bevorzugt. Die nach NEAL (1970) <strong>und</strong><br />

BRONNER (1986 in LEIRS 1995) festgestellte Migration aus nicht gebrannten zu<br />

gebrannten Gebieten innerhalb eines Monats konnte in dieser Untersuchung nur bedingt<br />

beobachtet werden, was auf die Großflächigkeit der Feuer zurückgeführt werden kann<br />

(vgl. 3.3.4).<br />

Nach Feuern wurde <strong>im</strong> Buschland-Grasland-Mosaik eine erhöhte Nutzung der<br />

Buschgruppen durch M. natalensis (Tab. 16), sowie die der nach dem „patchy-burn“<br />

verbliebenen Grasinseln in Crater Outer Slope (G1) festgestellt (vgl. 4.4.4.2). Nach<br />

CHEESEMAN & DELANY (1979) sind diese Grasinseln für „gestrandete“ Tiere temporäre<br />

Standorte. Eine Präferenz für Termitenbaue <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland war<br />

insbesondere auf der Fläche Kyambura Fig Tree (G2) bereits vor dem Feuer vorhanden<br />

(Tab. 18), verstärkte sich in Crater Outer Slope (G1) nach dem Feuer 2/97, aber nicht<br />

nach dem „patchy-burn“ 8/96, wo offensichtlich die Grasinseln guten Schutz boten.

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