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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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136 Diskussion<br />

5.3.3 .Mastomys natalensis<br />

M. natalensis ist die am weitesten verbreitete Nagerart in Afrika. Ihr Lebensraum ist die<br />

Savanne (vgl. DELANY 1972), wobei sie eine weite Toleranz für unterschiedliche<br />

Habitattypen, einschließlich Sumpf, Kulturland <strong>und</strong> Siedlungen, aufzeigt (DELANY & NEAL<br />

1966, HAPPOLD 1983). In einigen Regionen Afrikas ist M. natalensis, bekannt als<br />

Überträger <strong>von</strong> Krankheiten wie Pest <strong>und</strong> Lassa-Fieber (LEIRS et al. 1990b), aus<br />

menschlichen Siedlungen <strong>von</strong> der Hausratte (Rattus rattus) verdrängt worden (DELANY &<br />

NEAL 1966, KINGDON 1974b). In anthropogenen Habitaten wie Feldern <strong>und</strong> Brachland<br />

erreicht M. natalensis <strong>im</strong> Vergleich zu natürlichen Habitaten oft sehr hohe Dichten <strong>und</strong><br />

kann hier als Ernteschädling zur Plage werden (HAPPOLD 1975, LEIRS 1995).<br />

M. natalensis (vgl. 3.1.5) besiedelte neben L. striatus als einzige Art alle Untersuchungsflächen<br />

(Tab. 9) <strong>und</strong> wurde dort regelmäßig als meist dominante oder eudominante Art<br />

erfaßt (Abb. 12). NEAL (1967), der sie ebenfalls in allen Vegetationstypen nachweisen<br />

konnte, gibt als bevorzugten Standort Capparis-Euphorbia-Buschgruppen an. Im<br />

Buschland-Grasland-Mosaik konnte ich diese Präferenz (Abb. 33c, Abb. 34b) ebenfalls<br />

feststellen. Auf der Fläche Mweya Peninsula (BG3), wo die Bodenbedeckung sehr gering<br />

war (Abb. 11), wurde sie zudem häufig in den dicht bewachsenen Schluchten erfaßt,<br />

selten <strong>im</strong> offenen Gelände. Unverständlich ist, weshalb M. natalensis auf der Fläche<br />

Queens Mile (BG4) bei ebenfalls reduzierter Pflanzendecke eine vergleichsweise hohe<br />

Präferenz für das offene Grasland hatte.<br />

Die höchste Ab<strong>und</strong>anz mit 25 Ind./ha erreichte M. natalensis auf der Fläche Crater Outer<br />

Slope (G1), wo sie nach L. striatus die zweithäufigste Art war. Bereits bei früheren<br />

Untersuchungen <strong>im</strong> gleichen Gebiet (NEAL 1967, CHEESEMAN 1975) war M. natalensis<br />

eine dominante Art <strong>im</strong> Kratergebiet, wobei sie bei CHEESEMAN (1975) nach L. striatus <strong>und</strong><br />

L. ansorgei die dritthäufigste war. Die mittlere Ab<strong>und</strong>anz <strong>von</strong> 13 Ind./ha der Fläche G1 lag<br />

um 44 % über der <strong>von</strong> CHEESEMAN (1975) <strong>im</strong> gleichen Gebiet, aber die der anderen<br />

Flächen war mit 5-8 Ind./ha seinen Bef<strong>und</strong>en ähnlich.<br />

Dichte Vegetation wird nach LEIRS (1995) <strong>von</strong> M. natalensis bevorzugt <strong>und</strong> ist<br />

wahrscheinlich auch eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Reproduktion. In<br />

Uganda <strong>und</strong> Congo wurden die höchsten Ab<strong>und</strong>anzen <strong>von</strong> M. natalensis <strong>im</strong> Grasland mit<br />

zahlreichen Büschen nachgewiesen (DIETERLEN 1967a, NEAL 1970). Auch in Kenya<br />

wurde eine Korrelation der Ab<strong>und</strong>anz mit dem Bestand <strong>von</strong> hohem Gras festgestellt<br />

(MARTIN & DICKINSON 1985). Dennoch fand LEIRS (1995) hohe Ab<strong>und</strong>anzen auch in

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