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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 135<br />

Aktionsräume<br />

Die telemetrisch ermittelten Aktionsräume <strong>von</strong> A. nairobae zeigten wie bei L. striatus <strong>und</strong><br />

M. natalensis eine inverse Proportionalität zwischen Aktionsraumgröße <strong>und</strong> Populationsdichte.<br />

So hatten nach ECKHOFF (1998) die Tiere in Crater Road (BG1) bei einer Dichte<br />

<strong>von</strong> nur 14 Ind./ha eine mittlere Aktionsraumgröße (95 %) <strong>von</strong> 1,0 ha (n=4), in Hippo Pool<br />

(BG2) bei 42 Ind./ha nur eine mittlere Aktionsraumgröße (95 %) <strong>von</strong> 0,18 ha (n=4). Auch<br />

DELANY & ROBERTS (1978) beschreiben größere Aktionsweiten bei höheren Dichten.<br />

Demnach ist die Populationsdichte <strong>und</strong> damit indirekt die Habitatqualität für die Größe der<br />

Aktionsräume verantwortlich. So n<strong>im</strong>mt auch SENZOTA (1990) an, daß die Aktionsräume<br />

kleiner sind, wenn die Nahrung <strong>im</strong> Überfluß vorhanden ist. Weitere Informationen zu<br />

Aktionsräumen dieser Art sind bis dato leider nicht verfügbar. Die telemetrisch ermittelten<br />

Aktionsraumgrößen in Crater Road (BG1) gaben keinen Hinweis, daß ein Unterschied<br />

zwischen den Geschlechtern oder deren sexueller Aktivität bestand, wohingegen die<br />

Männchen in Hippo Pool (BG2) deutlich größere Aktionsräume hatten als die Weibchen<br />

(vgl. ECKHOFF 1998). Auch <strong>von</strong> anderen Muriden ist bekannt, daß die Aktionsräume der<br />

Männchen größer sind als die der Weibchen (MÜLLER 1977, GENEST-VILLARD 1978,<br />

WOLTON 1985, KEESING 1998). Besonders deutlich ist der Unterschied bei sexuell aktiven<br />

Männchen <strong>von</strong> Apodemus flavicollis (RADDA 1969, SCHWARZENBERGER 1992).<br />

Die Aktionsräume <strong>von</strong> A. nairobae waren <strong>im</strong> Vergleich zu L. striatus <strong>und</strong> M. natalensis bei<br />

jeweils ähnlichen Populationsdichten größer. CHEESEMAN (1975) fand bei Arten mit<br />

ähnlicher Ernährungsweise einen Zusammenhang zwischen Größe der Art <strong>und</strong><br />

Aktionsraumgröße, was vermutlich mit dem unterschiedlichen Energiebedarf zusammenhängt<br />

(WILSON 1976).<br />

Aktivität<br />

A. niloticus (A. nairobae) wird <strong>von</strong> DELANY & NEAL (1966) als tag- <strong>und</strong> nachtaktiv<br />

beschrieben, hingegen andere Autoren sie als hauptsächlich tagaktiv einstufen (DELANY &<br />

KANSIIMERUHANGA 1970, SENZOTA 1990). In dieser Untersuchung wurden 55,6 % der<br />

Tiere am Tag (Nachmittagskontrolle) erfaßt, <strong>und</strong> damit zeigte A. nairobae <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

den anderen Arten eine überwiegende Tagaktivität (Abb. 35). Die telemetrischen<br />

Untersuchungen in Crater Road (BG1) <strong>und</strong> Hippo Pool (BG2) bestätigten dieses, wobei<br />

ein zusätzlicher Aktivitätspeak kurz vor Sonnenaufgang <strong>und</strong> nach Sonnenuntergang<br />

festgestellt wurde <strong>und</strong> die eigentliche Ruhephase in der 2. Nachthälfte lag (vgl. ECKHOFF<br />

1998).

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