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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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134 Diskussion<br />

systeme (SENZOTA 1982), selten haben sie Nester an der Oberfläche (DELANY & NEAL<br />

1966). Auf den Flächen BG1 <strong>und</strong> BG2 wurden Termitenbaue, selbstgegrabene Baue <strong>und</strong><br />

mit Gras ausgepolsterte Mulden als Verstecke benutzt (vgl. ECKHOFF 1998). Auf den<br />

Flächen Queens Mile (BG4) <strong>und</strong> Mweya Peninsula (BG3), wo keine Termitenbaue oder<br />

Löcher <strong>im</strong> Grasland zu finden waren, muß A. nairobae ihre Verstecke in den<br />

Buschgruppen bzw. Schluchten gehabt haben. Wie SENZOTA (1990) sehe ich die<br />

Assoziation der Tiere mit Termitenbauen <strong>und</strong> die mit Buschgruppen als<br />

Überlebensstrategie der Art gegen Prädation, zum Schutz vor grasenden Großsäugern<br />

<strong>und</strong> vor Grasfeuern.<br />

Im Kulturland findet man A. niloticus (A. nairobae) in Hütten oder Getreidespeichern<br />

(DELANY 1975). Auch wurden in der Vergangenheit ernsthafte Schäden in landwirtschaftlichen<br />

Gebieten durch A. niloticus beschrieben (vgl. DELANY & MONRO 1986). In den<br />

Siedlungen Mweya <strong>und</strong> Kyambura konnte ich A. nairobae regelmäßig in der Nähe der<br />

Häuser beobachten. Mit Beginn der Errichtung eines Zeltlagers in unmittelbarer Nähe zur<br />

Untersuchungsfläche (vgl. 2.2.1) wurden neben einer Rattus rattus auch 6 Arvicanthis<br />

temporär <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-Grasland erfaßt, dabei stets in Nähe des Zeltlagers,<br />

durch dessen Nahrungsabfälle sie offenbar angelockt wurden.<br />

Die Nahrung der hauptsächlich herbivoren Art besteht vorwiegend aus Stengeln <strong>und</strong><br />

Wurzeln verschiedener Gräser, sowie aus Blättern <strong>und</strong> Samen (SENZOTA 1982,<br />

DIETERLEN 1988). Verschiedene Autoren geben unterschiedliche Gräser als bevorzugte<br />

Futterpflanze an (DELANY & NEAL 1966, KINGDON 1974b), wobei ECKHOFF (1998) für die<br />

Fläche Crater Road (BG1) mit den Grasarten B. insculpta, T. triandra, C. gayana,<br />

S. pyramidalis zum Teil die gleichen Futterpflanzen best<strong>im</strong>mt hat. Die Freßplätze lagen<br />

häufig in den bereits beschriebenen Tunneln. Dennoch ist A. niloticus in Bezug auf die<br />

Nahrungsaufnahme opportunistisch, <strong>und</strong> n<strong>im</strong>mt zu Beginn der Trockenzeiten vermehrt<br />

Samen <strong>und</strong> zu Beginn der Regenzeiten mehr Insekten auf (TAYLOR & GREEN 1976, NEAL<br />

1981, SENZOTA 1982, DELANY & MONRO 1986). Die Fläche Hippo Pool (BG2) wies ein<br />

besonders hohes Angebot an Samen <strong>und</strong> Insekten (Tab. 7) auf, wobei diese reichhaltige<br />

Kost hier vermutlich für die überdurchschnittlich hohen Körpergewichte der Tiere<br />

verantwortlich ist (KINGDON 1974b, DELANY 1975, vgl. 4.3.2.2).

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