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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 133<br />

die Präferenz <strong>von</strong> A. niloticus (A. nairobae) für die Gräser Hyparrhenia <strong>und</strong> Themeda,<br />

weniger für Imperata-Gras <strong>und</strong> Capparis-Büsche, wobei letztere nach einem Feuer<br />

bevorzugt aufgesucht wurden. Durch den Fallenfang sowie durch die radiotelemetrische<br />

Untersuchung kann ich diese Beobachtung bestätigen (Abb. 33b, Abb. 34a, Tab. 16),<br />

wobei auf der Fläche Mweya Peninsula (BG3) bei sehr geringem Deckungsgrad (Abb. 11)<br />

Tiere ausschließlich in den Buschgruppen <strong>und</strong> den dicht bewachsenen Erosionsschluchten<br />

erfaßt wurden.<br />

Ihre höchsten Ab<strong>und</strong>anzen hatte A. nairobae <strong>im</strong> Buschland-Grasland-Mosaik auf den<br />

Flächen Crater Road (BG1) <strong>und</strong> Hippo Pool (BG2), wo die Bodenbedeckung am höchsten<br />

(Abb. 11) <strong>und</strong> die Nutzung durch Großsäuger gering war (vgl. 2.2.2). Auch CHEESEMAN<br />

(1975) konnte durch Versuche mit Einzäunung zeigen, daß A. niloticus (A. nairobae)<br />

dichte Bodenbedeckung vorzieht. Auf beiden Flächen (BG1, BG2) war sie trotz<br />

unterschiedlicher Ab<strong>und</strong>anz die dominante Art (Tab. 9, Abb. 12). Auf der Fläche BG2<br />

erreichte sie sogar eine Dominanz <strong>von</strong> <strong>im</strong> Durchschnitt 62 %. Die hohe Ab<strong>und</strong>anz <strong>von</strong> bis<br />

zu 63 Ind./ha sowie die vergleichsweise lange Aufenthaltsdauer der Art auf dieser Fläche<br />

(Abb. 28) läßt den Schluß zu, daß die Tiere hier einen opt<strong>im</strong>alen Lebensraum fanden.<br />

Allerdings wiesen 25 % der Tiere beider Geschlechter verstümmelte Schwänze auf, was<br />

auf intraspezifische Auseinandersetzungen hindeutet. Dieses ist aber vermutlich nicht wie<br />

bei Lophuromys auf territoriales Verhalten zurückzuführen (vgl. KINGDON 1974b), da die<br />

Überlappung <strong>von</strong> Aktionsräumen (vgl. ECKHOFF 1998) als auch die meist geklumpte<br />

Dispersion (Abb. 30) diesem widerspricht <strong>und</strong> Arvicanthis zudem auch <strong>von</strong> anderen<br />

Autoren als gesellig beschrieben wird (VESEY-FITZGERALD 1966, SENZOTA 1982, ECKHOFF<br />

1998). Auch DELANY & ROBERTS (1978) fanden hohe Ab<strong>und</strong>anzen in ähnlichen mit<br />

Oc<strong>im</strong>um suave verbuschten Flächen <strong>und</strong> beschreiben dieses Habitat als Reservoir für die<br />

Besiedlung/Ausbreitung in größere Gebiete.<br />

Nach KINGDON (1974b) lebt A. niloticus unter einer dichten Vegetationsdecke, wo sie<br />

Tunnel anlegt, die <strong>von</strong> ihrem Versteck aus radiär nach außen verlaufen (KINGDON 1974b,<br />

SENZOTA 1990). Im Rahmen der telemetrischen Untersuchung hat ECKHOFF (1998) diese<br />

ebenfalls entdeckt. Sie ermöglichen die schnelle Fortbewegung <strong>im</strong> dichten Grasbestand,<br />

<strong>und</strong> ihre Anzahl steigt nach SENZOTA (1990) während der Trockenzeit. Auf der Fläche<br />

Crater Road (BG1), die Fläche mit dem höchsten Raumwiderstand (Tab. 5), war die<br />

Anzahl der Tunnel entsprechend höher. A. niloticus scheint wie auch die Feldmaus<br />

Microtus arvalis diese Gänge in dichter Vegetation selbst freizuhalten (LEICHT 1979,<br />

NIETHAMMER & KRAPP 1982, SENZOTA 1990). Als Verstecke dienen kommunale Bau-

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