27.12.2013 Aufrufe

Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

132 Diskussion<br />

Aktivität<br />

L. striatus wird als tag- <strong>und</strong> nachtaktiv angesehen, wobei die Angaben zu den<br />

Aktivitätsmustern sehr variieren. DELANY (1964a) <strong>und</strong> NEAL (1970) beschreiben sie<br />

anhand des Fallenfangs als hauptsächlich tagaktiv. CHEESEMAN (1975, 1977) hingegen<br />

stuft sie aufgr<strong>und</strong> seiner Laborergebnisse als eher dämmerungsaktiv ein <strong>und</strong> fand sie<br />

auch nachts aktiv. Ein anderer Laborversuch fand dagegen für L. striatus Hauptaktivitätsperioden<br />

zwischen 16:00-20:00 h <strong>und</strong> 22:00-02:00 h (PETTER et al. 1964). In der<br />

vorliegenden Untersuchung wurden 44,7 % der Tiere am Tag in der Nachmittagskontrolle<br />

erfaßt (Abb. 35), <strong>und</strong> bereits bei den Versuchen mit Fallenkontrollen in kurzen<br />

Zeitabständen (Tab. 19) zeichnete sich ab, daß die Tiere ihre Hauptaktivität am Tag <strong>und</strong><br />

während der Abend- <strong>und</strong> Morgendämmerung haben. Die telemetrischen Untersuchungen<br />

ergaben ein völlig anderes Aktivitätsmuster. Danach ist L. striatus hauptsächlich tagaktiv<br />

mit Aktivitätsmax<strong>im</strong>a zwischen 08:00-09:00 h <strong>und</strong> 15:00-16:00 h mit einer verlängerten<br />

Aktivitätsphase in die Dämmerung hinein (Abb. 36). Nachtaktivität wurde nicht<br />

nachgewiesen. Der erhöhte Aktivitätsanteil <strong>im</strong> November/Dezember 1996 könnte auf die<br />

niedrigeren Lufttemperaturen zurückgeführt werden. Im Vergleich zu Laborversuchen, wo<br />

Einzeltiere <strong>im</strong> kleinen Käfig wahrscheinlich nicht die gleiche Aktivität zeigen wie in ihrer<br />

natürlichen Umwelt, entsprechen die Ergebnisse aus der Telemetrie schon eher der<br />

Realität. Dennoch ist anzunehmen, daß die Aktivität <strong>von</strong> L. striatus vom Habitat abhängig<br />

ist. So konnte ich nach Feuern eine Verschiebung der Aktivität in die Nacht nachweisen,<br />

die offenbar aufgr<strong>und</strong> der nun fehlenden Vegetationsdecke erfolgte, die sonst Schutz vor<br />

Prädatoren <strong>und</strong> intensiver Strahlung bietet.<br />

5.3.2 .Arvicanthis nairobae, A. niloticus (vgl. Kap. 3.1.5)<br />

A. niloticus <strong>und</strong> A. nairobae sind <strong>im</strong> tropischen Afrika weit verbreitet (ROSEVEAR 1969,<br />

KINGDON 1974b, DELANY 1986, MUSSER & CARLETON 1993). A. nairobae ist bisher nur für<br />

wenige Standorte in Kenya <strong>und</strong> Tanzania beschrieben worden (vgl. MUSSER & CARLETON<br />

1993), was auf Best<strong>im</strong>mungsprobleme zurückzuführen sein dürfte (vgl. 3.1.5). Beide<br />

Arten sind typische Graslandbewohner, die aber auch <strong>im</strong> Busch- <strong>und</strong> Kulturland<br />

vorkommen (DELANY & NEAL 1966, NEAL 1967, KINGDON 1974b). Grasland mit guter<br />

Deckung <strong>und</strong> dem Vorkommen <strong>von</strong> Termitenbauen <strong>und</strong> vereinzelten Bäumen oder<br />

Büschen wird <strong>von</strong> SENZOTA (1982) als idealster Lebensraum für die Kolonisation der<br />

beiden Arten beschrieben, wobei sehr dichte Buschvegetation <strong>und</strong> insbesondere offenes<br />

Grasland weniger geeignet sind. A. nairobae wurde auch bei meiner Untersuchung nur<br />

auf den Flächen des Buschland-Grasland-Mosaiks erfaßt. Bereits NEAL (1967) beschreibt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!