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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 131<br />

gute Habitatbedingungen wie z. B. Vegetationsdecke, Nahrung <strong>und</strong> Feuchtigkeit bot, muß<br />

die durch das Feuer bedingte Abnahme der Populationsdichte <strong>von</strong> etwa 60 auf 18 Ind./ha<br />

die Veränderung der Aktionsraumgröße beeinflußt haben. Auch CHEESEMAN (1975) fand<br />

einen inversen Zusammenhang zwischen Aktionsraumgröße <strong>und</strong> Populationsdichte.<br />

Insbesondere nach einem Feuer beobachtete er eine Ausdehnung des Aktionsraumes<br />

einzelner Tiere bei verringerter Populationsdichte. Die Aktionsweiten (vgl. 4.4.2), als Maß<br />

für die Aktionsräume, bestätigen diesen Zusammenhang in Crater Outer Slope (G1) zwar<br />

nur nach dem Feuer 8/96, aber darüber hinaus wurde eine negative signifikante<br />

Korrelation zwischen Aktionsweiten <strong>und</strong> Populationsdichte (MNA) sowohl für Männchen<br />

als auch für Weibchen gef<strong>und</strong>en. Auf der anderen Imperata-Cymbopogon-Fläche (G2),<br />

wo die Populationsdichte generell geringer war als auf der Fläche G1, wurden<br />

dementsprechend signifikant größere Aktionsweiten für beide Geschlechter nachgewiesen.<br />

Im Gegensatz zu CHEESEMAN (1975) fanden auf der Fläche G1 nach den<br />

Feuern deutliche Verlagerungen der Aktivitätszentren statt, wobei dieses mit der<br />

Ausdehnung ihrer Aktionsräume bei geringerer Populationsdichte zusammenhing. Die<br />

durch Feuer vernichteten oberirdischen Schlafplätze wurden in unterirdische Baue<br />

verlagert.<br />

Der Vergleich der Aktionsweiten <strong>und</strong> der Telemetriedaten zeigte, daß es offenbar keine<br />

geschlechtsspezifischen Aktionsraumgrößen gibt, was mit den Angaben <strong>von</strong> CHEESEMAN<br />

(1975) übereinst<strong>im</strong>mt. Auf der Fläche Kyambura Fig Tree (G2) hatten die Männchen aber<br />

größere Aktionsweiten als die Weibchen (Tab. 12), wobei dieser Unterschied<br />

insbesondere durch die großen Aktionsweiten der mobileren inaktiven Männchen<br />

beeinflußt wurde. Dies steht <strong>im</strong> Gegensatz zu dem Ergebnis der Fläche G1, auf der<br />

sexuell aktive Tiere größere Aktionsräume hatten als inaktive Tiere. Da reproduktive Tiere<br />

älter <strong>und</strong> damit schwerer sind, erklärt sich auch die positive Korrelation mit dem<br />

Körpergewicht. Überraschend war die positive Korrelation der Aktionsräume der<br />

Weibchen der Fläche G1 mit dem Regen sowie der Weibchen der Fläche G2 mit dem<br />

Deckungsgrad der Vegetation, der wiederum <strong>im</strong> Zusammenhang mit dem Regen zu<br />

sehen ist. Daß gerade die Weibchen während der Fortpflanzungsperiode größere<br />

Aktionsräume haben läßt sich schwer erklären, denn es wäre eher zu erwarten, daß sie<br />

während dieser Zeit die Nestumgebung nicht verlassen. Hingegen wären die Männchen<br />

mobiler zu erwarten, in der Annahme, daß sie auf der Suche nach sexuell aktiven<br />

Weibchen sind.

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