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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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130 Diskussion<br />

L. striatus ist omnivor, mit hauptsächlich vegetarischer Kost (DELANY 1964b, NEAL 1970,<br />

FIELD 1975), wobei ihre Hauptnahrung aus Blättern <strong>und</strong> Stengeln verschiedener Gräser<br />

besteht. Das Nahrungsspektrum verschiebt sich zur Regenzeit: Zum Ende der Regenzeit<br />

werden vermehrt Samen gefressen, <strong>und</strong> bedingt durch die nun während des Tages<br />

erhöhte Feuchtigkeit <strong>im</strong> Grasland ist auch eine erfolgreiche Nahrungsaufnahme <strong>von</strong><br />

Insekten gegeben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Termiten (FIELD 1975). Ein <strong>im</strong><br />

Labor gehaltenes Tier fraß neben angebotenem Gras auch verschiedenste Obstsorten,<br />

Brot, Erdnüsse <strong>und</strong> Motten, mied hingegen Gemüse, Fleisch <strong>und</strong> Käse, was die<br />

Aussagen zur natürlichen Ernährungsweise unterstützt. Ihr regelmäßiger Bedarf an<br />

Wasser läßt vermuten, daß ihre Präferenz für dichtere Vegetation auch mit der erhöhten<br />

Feuchtigkeit zusammenhängt.<br />

Nach KINGDON (1974b) ist L. striatus nicht gesellig, obwohl sie bei gemeinsamer<br />

Nahrungsaufnahme beobachtet wurde. Die <strong>von</strong> mir (vgl. 4.4.3) <strong>und</strong> CHEESEMAN (1975)<br />

festgestellte Überlappung der Aktionsräume schließt eine Territorialität aus. Die<br />

radiotelemetrische Untersuchung zeigte in 2 Fällen eine gemeinsame Nestnutzung beider<br />

Geschlechter, wobei die Tiere außerhalb des Nestes unterschiedliche Raumnutzungsmuster<br />

zeigten (vgl. 4.4.4.2). Da beide Beobachtungen während der Reproduktionsphase<br />

erfolgten (Abb. 16c), ist es denkbar, daß die Tiere nur während dieser Periode<br />

Wohngemeinschaften bilden. CHEESEMAN (1975) beobachtete dagegen in einem Fall eine<br />

Nestverteidigung.<br />

Aktionsräume<br />

Angaben zu Aktionsräumen afrikanischer Nager sind kaum vorhanden, <strong>und</strong> so sind<br />

meines Wissens die <strong>von</strong> CHEESEMAN (1975) ermittelten Aktionsräume <strong>von</strong> L. striatus <strong>im</strong><br />

Imperata-Cymbopogon-Grasland des gleichen Untersuchungsgebietes die einzigen<br />

vergleichbaren Daten. Die <strong>von</strong> mir anhand des Fallenfangs ermittelten Aktionsräume<br />

(Tab. 14) liegen <strong>im</strong> Bereich der Angaben dieses Autors: =0,237 ha (0,090-<br />

0,450 ha), =0,213 ha (0,080-0,385 ha), wobei auch die telemetrisch ermittelten<br />

Aktionsräume <strong>von</strong> Mai 1996 in diesem Bereich liegen. Daß die Aktionsraumgrößen <strong>im</strong><br />

gleichen Lebensraum durchaus variieren, zeigten die telemetrisch ermittelten<br />

Aktionsräume <strong>im</strong> November/Dezember 1996, 3 Monate nach dem Feuer, wo sie <strong>im</strong> Mittel<br />

fast 5-mal größer waren. Daß es sich hier nicht um individuelle Varianten handelte,<br />

beweist ein Männchen, das in beiden Perioden telemetriert wurde <strong>und</strong> seinen<br />

Aktionsraum in der 2. Periode verdoppelt hatte. Da die Untersuchungsfläche zu beiden<br />

Telemetrieperioden aufgr<strong>und</strong> des vorangegangenen Regens den Tieren vergleichbar

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