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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 129<br />

M. dybowskii <strong>und</strong> L. ansorgei (DELANY 1964b). Die mittlere Ab<strong>und</strong>anz <strong>von</strong> 35 Ind./ha auf<br />

der Fläche Crater Outer Slope (G1) lag um 20 % über der Ab<strong>und</strong>anz nach CHEESEMAN<br />

(1975) <strong>im</strong> gleichen Gebiet <strong>und</strong> um 34 % über der in Kyambura Fig Tree (G2). Nach<br />

Feuern wurden die Populationen beider Untersuchungsflächen drastisch reduziert, wobei<br />

L. striatus aber die dominante Art blieb (Abb. 12, Abb. 15). Etwa 5 Monate nach einem<br />

Feuer konnte ich wie CHEESEMAN (1975) einen enormen Anstieg der Ab<strong>und</strong>anz um ein<br />

Vielfaches <strong>von</strong> der vor dem Feuer feststellen (Abb. 16, Abb. 17). Da es sich hier um fast<br />

ausschließlich adulte Tiere handelte, beruht dieser Anstieg offenbar nicht nur auf<br />

Reproduktion sondern auch auf Immigration. So beschreibt NEAL (1970) nach einem<br />

Feuer eine Immigration in nicht gebrannte Gebiete, sowie eine spätere Emigration zurück<br />

in die einige Monate zuvor gebrannten Imperata-Bestände. Direkt nach dem Feuer 8/96<br />

„patchy-burn“ in Crater Outer Slope (G1) war die Population zunächst fast unverändert.<br />

Die verbliebenen Grasinseln wurden <strong>von</strong> L. striatus als Rückzugsmöglichkeit intensiv<br />

genutzt (vgl. 4.4.4.2), was sich auch in einer geklumpten Dispersion ausdrückt (Abb. 30).<br />

Trotz dieser Rückzugsmöglichkeit war die Population nach 6 Wochen auf 45 % reduziert.<br />

Das zeigt, daß L. striatus das Feuer zwar gut überlebte, dann aber eine Populationsabnahme<br />

aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> Migration <strong>und</strong> Prädation erlitt. Die dichte Aufeinanderfolge der<br />

Feuer 8/96 <strong>und</strong> 2/97 dieser Fläche (G1) wirkte offenbar einer Wiederbesiedlung<br />

entgegen. So vermute ich, daß die Tiere nach der Emigration in die 10 Tage zuvor<br />

gebrannte Umgebung seßhaft wurden <strong>und</strong> eine Immigration bzw. Rückkehr dieser Tiere<br />

aufgr<strong>und</strong> des nach wenigen Monaten angeglichenen Vegetationszustandes nicht erfolgte.<br />

Nach einem Feuer fand NEAL (1970) L. striatus zwar in allen Vegetationstypen, aber dann<br />

mit einer Präferenz für Cymbopogon. Die nach Feuern verbliebenen Grasbulte auf den<br />

Imperata-Cymbopogon-Flächen boten den Tieren die einzige oberirdische Deckung.<br />

L. striatus hat gewöhnlich ihre Nester an der Basis <strong>von</strong> Cymbopogon-Bulten (vgl. DELANY<br />

1975), aber auch ein regelmäßiges Benutzen <strong>von</strong> Bauen wurde beobachtet (CHEESEMAN<br />

& DELANY 1979). Letzteres konnte ich nur nach Feuern nachweisen, wobei dann alle<br />

Tiere nach dem Freilassen am Fallenstandort Termitenbaue oder einzelne Löcher<br />

aufsuchten. Hierbei gab es Hinweise, daß sich L. striatus in diesen Bauen Nester anlegt.<br />

Die Ergebnisse der radiotelemetrischen Untersuchung sowie das Exper<strong>im</strong>ent mit der<br />

Fadenspule lassen annehmen, daß L. striatus bei gutem Deckungsgrad ihre Nester<br />

wieder an der Basis <strong>von</strong> Cymbopogon-Bulten baut (vgl. 4.4.4.2). Auch MARTIN &<br />

DICKINSON (1985) konnten für L. striatus keine Assoziation mit Termitenbauen feststellen,<br />

wobei die leichte Präferenz für die Baue in Kyambura Fig Tree (G2) (Tab. 18) eventuell<br />

auf den geringeren Deckungsgrad (Abb. 11) dieser Fläche zurückzuführen ist.

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