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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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2 Einleitung<br />

Aktivitäten wie Fressen, Trinken, Defäkieren, <strong>und</strong> durch physikalische Einwirkungen auf<br />

Vegetation <strong>und</strong> Boden (DELANY & HAPPOLD 1979). Arten mit ganz oder teilweise<br />

insektivorer Lebensweise nehmen eine wichtige Stellung <strong>im</strong> ausgedehnten Nahrungsnetz<br />

der Savanne ein (HAPPOLD 1983). Mit ihrem Anteil an faunistischer Biomasse ist ihr<br />

Einfluß auf den Nährstoffumsatz ihres Lebensraumes ebenfalls nicht zu unterschätzen<br />

(HAPPOLD 1983, HALLE 1987), was aber aufgr<strong>und</strong> ihrer geringen Körpergröße <strong>und</strong><br />

Unauffälligkeit häufig geschieht. Weiterhin wird der Verteilung <strong>von</strong> Samen verschiedener<br />

Pflanzenarten durch Nager eine besondere Bedeutung zugesprochen (HAPPOLD 1983).<br />

Das Vorkommen <strong>von</strong> <strong>Kleinsäugern</strong> in der Savanne bedingt zudem die Existenz <strong>und</strong> die<br />

Artenvielfalt <strong>von</strong> Prädatoren wie z. B. Schlangen, Mangusten <strong>und</strong> Greifvögeln.<br />

Veränderungen der Kleinsäugerpopulationen können ein Ökosystem demnach in<br />

erheblichem Maße beeinflussen. SCHRÖPFER (1988) betont daher die Dringlichkeit, mehr<br />

über die Verteilung <strong>und</strong> Ansprüche der kleinen Säugetiere zu erfahren.<br />

In den tropischen Savannen Afrikas bilden Rodentier <strong>und</strong> Insektivoren einen wichtigen<br />

Bestandteil der Säugerfauna (vgl. HAPPOLD 1983). Die Mehrheit dieser Arten ist sehr<br />

klein, überwiegend nachtaktiv <strong>und</strong> infolgedessen selten zu beobachten. Wahrscheinlich<br />

blieben deshalb die Kleinsäuger neben den touristisch attraktiven Großsäugern, welchen<br />

ein großes ökologisch- <strong>und</strong> ethologisch-wissenschaftliches Interesse entgegen gebracht<br />

wurde, bisher weitgehend unbeachtet (HAPPOLD 1983). Kleinsäuger der gemäßigten<br />

Breiten haben <strong>im</strong> Gegensatz dazu in den vergangenen Jahren ein großes<br />

wissenschaftliches <strong>und</strong> praktisches Interesse hinsichtlich ihrer Biologie, Ökologie <strong>und</strong><br />

<strong>Populationsdynamik</strong> erfahren. Kleinsäuger der Tropen wurden bis heute hauptsächlich<br />

faunistisch-systematisch bearbeitet; wobei unser Wissen zum großen Teil aus der<br />

Bearbeitung <strong>von</strong> Expeditionsausbeuten <strong>und</strong> <strong>von</strong> kurzzeitigen Forschungsarbeiten (vgl.<br />

CHEESEMAN 1975) stammt; intensive ökologische <strong>und</strong> biologische Freilanduntersuchungen<br />

sind selten. Verschiedene kleinere Beiträge darüber wurden <strong>von</strong> NEAL<br />

(1967) <strong>und</strong> <strong>von</strong> DELANY (1972) zusammengefaßt. Andere Studien beschäftigen sich mit<br />

der Rolle der Kleinsäuger als Krankheitsüberträger. So sind vor allem Mastomys<br />

natalensis <strong>und</strong> Arvicanthis niloticus als Überträger <strong>von</strong> Pest <strong>und</strong> anderen Krankheiten<br />

bekannt (vgl. DELANY 1972, LEIRS 1995) <strong>und</strong> damit <strong>von</strong> „höherem“ Interesse. Darüber<br />

hinaus fand M. natalensis als Schädling in der Landwirtschaft bisher die größte<br />

wissenschaftliche Beachtung unter den Nagern in Afrika (vgl. LEIRS 1995).<br />

In Uganda wurden die ersten detaillierten ökologischen Untersuchungen an <strong>Kleinsäugern</strong><br />

<strong>von</strong> M.J. DELANY in den 60er Jahren durchgeführt. Er arbeitete in sehr verschiedenen

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