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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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126 Diskussion<br />

meisten Arten <strong>im</strong> Buschland-Grasland-Mosaik das offene Grasland <strong>und</strong> zeigten<br />

Präferenzen für die Buschgruppen (vgl. 4.4.4.1). Dies läßt sich damit erklären, daß die<br />

Mikrohabitate unter oder am Rande <strong>von</strong> Büschen den <strong>Kleinsäugern</strong> eine hohe<br />

Futterdichte, darüber hinaus einen relativ guten Prädationsschutz (KOTLER 1984) <strong>und</strong> für<br />

tagaktive Tiere zudem ein günstigeres Mikrokl<strong>im</strong>a bieten.<br />

Die Untersuchungsflächen, die sich in Habitatstrukturen, Vegetation <strong>und</strong> Deckungsgrad<br />

unterschieden, zeigten für die erfaßten Kleinsäuger unterschiedliche Ab<strong>und</strong>anz- <strong>und</strong><br />

Dominanzverhältnisse (Tab. 9, Abb. 12). Nach SCHRÖPFER (1990) ist in einem saisonal<br />

stabilen Habitat <strong>im</strong>mer eine Artenkombination <strong>von</strong> 2-3 Hauptarten <strong>und</strong> mindestens einer<br />

Begleitart vertreten, wobei sich die größte Zahl an Individuen (>75%) auf die Hauptarten<br />

verteilt. Nach der Klassifizierung der Dominanz nach ENGELMANN (1978, in MÜHLENBERG<br />

1993) wurden zwar für die Untersuchungsflächen bis zu 7 Hauptarten in einer Fangserie<br />

beschrieben (vgl. 4.2.3), aber nach der 75 %-Schranke nach SCHRÖPFER (1990) bildete<br />

sich auf allen Flächen, mit Ausnahme der Fläche Mweya Peninsula (BG3), ein System<br />

<strong>von</strong> 2-3 Hauptarten aus, die zusammen 75 % der Gesamtab<strong>und</strong>anz ausmachten. So<br />

gehörte M. natalensis auf allen Flächen zu diesem System; <strong>im</strong> Imperata-Cymbopogon-<br />

Grasland waren es zudem L. striatus (G1, G2) <strong>und</strong> L. ansorgei (G2), <strong>im</strong> Buschland-<br />

Grasland-Mosaik zudem A. nairobae (BG1, BG2), A. kaiseri <strong>und</strong>/oder L. striatus (BG3,<br />

BG4). Nach SCHRÖPFER (1990) setzt sich in Europa das System der Hauptarten aus<br />

unterschiedlichen Lebensformtypen zusammen (Wühlmaus-, Echtmaus- <strong>und</strong><br />

Spitzmaustyp), wobei sich Arten desselben Lebensformtyps bei ähnlicher Körpergröße<br />

fast <strong>im</strong>mer ausschließen. In Afrika sind keine Arten der Wühler (Arvicolinae) vertreten.<br />

Nach DIETERLEN (1967a) entspricht nur Otomys unter den Muriden eindeutig dem<br />

Wühlmaustyp, die aber in meinem Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden<br />

konnte. Die aufgeführten Arten entsprechen bei dieser Arbeit ausschließlich dem<br />

Echtmaustyps, wobei der Unterschied ihrer Körpergewichte auffällig ist.<br />

Seit langem wird die Verschiedenheit der Körpergröße als Möglichkeit der Koexistenz<br />

ähnlicher Arten betrachtet (LACK 1947, in ADLER 1995). Nach GLIWICZ (1987) führen<br />

unterschiedliche Körpergrößen sympatrisch lebender Arten zu einer ersten Nischentrennung,<br />

wobei sich hier die Körpergröße auf die Wahl des Unterschlupfes, der<br />

bevorzugten Größe <strong>von</strong> Nahrungspartikeln oder auf potentielle Prädatoren <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeit ihrer Vermeidung auswirkt. Darüber hinaus ermöglichen die Unterschiede in<br />

der <strong>Habitatnutzung</strong>, <strong>im</strong> Nahrungsspektrum <strong>und</strong> in den Aktivitätsmustern die Koexistenz<br />

<strong>von</strong> mehreren Arten (GLIWICZ 1987, KERLEY 1992). Die Artenzusammensetzung beruht

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