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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 125<br />

Peilpunkten best<strong>im</strong>mt, wobei auch vom Tier ungenutzte Bereiche als Teile des<br />

Aktionsraumes ausgewiesen werden. Um Fehleinschätzungen der Aktionsraumgröße<br />

durch Exkursionen zu korrigieren, wurde die Berechnung der Aktionsraumgröße für 95 %<br />

der äußersten Peilpunkte durchgeführt; um die Größe der konzentriert genutzten Gebiete<br />

zu beschreiben, wurden Kerngebiete definiert (vgl. SAMUEL et al.1985).<br />

Neben der Auswahl eines geeigneten Verfahrens zur Berechnung der Aktionsraumgröße<br />

ergibt sich die Problematik der praktischen Auslegung der “home range” Definition nach<br />

BURT (1943). Hiernach sollen “gelegentliche Ausflüge” <strong>von</strong> den “normalen Aktivitäten”<br />

eines Tieres abgegrenzt werden. Für diese Unterscheidung existieren allerdings keine<br />

allgemeingültigen Kriterien, <strong>und</strong> sie unterliegt der subjektiven Einschätzung des<br />

Untersuchers. Zudem ist kein zeitlich festgelegter Rahmen eines Aktionsraumes definiert<br />

(vgl. WHITE & GARROTT 1990).<br />

5.2 Artengemeinschaften<br />

Die verschiedenen Savannentypen wie Gras-, Busch- <strong>und</strong> Baumsavanne sind aufgr<strong>und</strong><br />

ihres Feuerzyklus mit nachfolgender Regeneration in ihrer Physiognomie ähnlich, aber<br />

kleinräumig gesehen doch sehr heterogen. Die Heterogenität bietet den <strong>Kleinsäugern</strong><br />

verschiedenste Lebensräume, die durch eine Reihe <strong>von</strong> Umweltfaktoren geprägt sind. Die<br />

Vielfalt an Habitaten ergibt sich durch die unterschiedlich starke Ausprägung der<br />

Pflanzendecke, die Diversität der Pflanzen, die Bodenbeschaffenheit, das Vorkommen<br />

<strong>von</strong> Termitenbauen <strong>und</strong> durch die lokale Topographie (HAPPOLD 1983). Die Vegetationsdecke<br />

stellt dabei den bedeutendsten biotischen Faktor dar, da sie das Vorhandensein<br />

<strong>von</strong> Nahrung, Nist- <strong>und</strong> Versteckmöglichkeiten best<strong>im</strong>mt (NIETHAMMER & KRAPP 1978,<br />

SCHRÖPFER 1988). Von den abiotischen Faktoren sind Temperatur, Luft- <strong>und</strong><br />

Substratfeuchtigkeit sowie Bodenbeschaffenheit <strong>von</strong> größter Bedeutung (NIETHAMMER &<br />

KRAPP 1978).<br />

Die Habitatpräferenzen der Kleinsäuger <strong>und</strong> ihre saisonalen Ab<strong>und</strong>anzschwankungen<br />

hängen <strong>von</strong> den <strong>im</strong> Biotop nutzbaren Ressourcen ab (UNRUH 1991). Kann sich eine Art in<br />

einem best<strong>im</strong>mten Lebensraum fortpflanzen <strong>und</strong> über einen längeren Zeitraum eine<br />

stabile Population bilden, so gelten ihre artspezifischen Umweltansprüche als erfüllt<br />

(KNORRE & BARNIKOW 1981). Entsprechend ihrer ökologischen Ansprüche siedeln sich<br />

unterschiedliche Arten in unterschiedlichen Habitaten an. Dabei sind die Kleinsäuger auf<br />

best<strong>im</strong>mte Strukturen in ihrem Lebensraum angewiesen, zeigen aber nach MÜLLER-<br />

STIESS (1992) keine strenge Bindung an best<strong>im</strong>mte Biotoptypen. So vermieden die

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