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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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124 Diskussion<br />

M. natalensis beobachten, <strong>und</strong> er wurde auch nicht für A. nairobae (vgl. ECKHOFF 1998)<br />

beschrieben. Um Verfälschungen der Aktivitätsmuster zu unterbinden, wurde erst nach<br />

einigen St<strong>und</strong>en nach der Freilassung der Tiere mit der Datenaufnahme begonnen.<br />

Streß war bei den Tieren während des Anbringens der Halsbänder festzustellen, wobei<br />

sie sich meist innerhalb der folgenden St<strong>und</strong>e beruhigten. Auffällig sensibel reagierte<br />

L. striatus während der Telemetrieperiode in Crater Outer Slope (G1) <strong>im</strong> November/<br />

Dezember 1996. Einigen Tieren mußte der angebrachte Sender zunächst wieder<br />

abgenommen werden, damit sie sich erholten. Möglicherweise ist ein Zusammenhang mit<br />

den veränderten Lebensraumbedingungen nach dem Feuer 8/96 zu sehen: Abnahme der<br />

Populationsdichte, Veränderung des Sozialgefüges, Vergrößerung der Aktionsräume<br />

usw. Inwieweit sich die kurzzeitige Abwesenheit <strong>und</strong> die Besenderung der Tiere negativ<br />

auf ihr Territorialverhalten <strong>und</strong> sozialen Bindungen auswirkt, ist kaum bekannt.<br />

POULIQUEN et al. (1990), WOLTON (1985) <strong>und</strong> LEUZE (1980) fanden heraus, daß die<br />

Besenderung keinen Einfluß auf die Dominanzbeziehung bzw. den sozialen Status <strong>von</strong><br />

besenderten <strong>und</strong> unbesenderten Tieren ausübt. Ob ein solcher Einfluß bei dieser<br />

Untersuchung bestand, ist schwer abzuschätzen, aber der zwe<strong>im</strong>alige Nachweis bei<br />

L. striatus sowie der bei M. natalensis vom gemeinsamen Aufenthalt <strong>im</strong> Nest bzw. Bau<br />

<strong>von</strong> wenigstens 2 Tieren deutet nicht auf einen Verlust an sozialen Kontakten.<br />

Bewertung der Aktionsräume<br />

Für die Berechnung <strong>von</strong> Aktionsräumen – basierend auf radiotelemetrisch erhobenen<br />

Daten - wurden in der Vergangenheit verschiedene Modelle entwickelt (vgl. DEBLASE &<br />

MARTIN 1981, MACDONALD et al. 1980, KENWARD 1987, HARRIS et al. 1990). Da jedes<br />

dieser Modelle in Abhängigkeit seiner Methodik, aber auch die Art der Datenaufnahme<br />

<strong>und</strong> die Stichprobengröße zu einem anderen Flächenergebnis führt, ist die Auswahl der<br />

Methode für das Ergebnis mitbest<strong>im</strong>mend. Sie kann somit <strong>im</strong>mer nur als Richtwert<br />

angesehen werden (BERBERICH 1988).<br />

Die in dieser Arbeit verwendete Konvex-Polygon-Methode ist weit verbreitet, wodurch ein<br />

Vergleich der ermittelten Aktionsraumgrößen mit den Angaben anderer Autoren erleichtert<br />

wird. Zudem ist sie eine der wenigen Methoden, bei der sich Ergebnisse aus dem<br />

Fallenfang <strong>und</strong> der Telemetrie vergleichen lassen (JONES & SHERMAN 1983). Da aber die<br />

Aktionsraumgröße in einem nicht näher zu best<strong>im</strong>menden Ausmaß mit dem<br />

Stichprobenumfang wächst, ist die Vergleichbarkeit nur eingeschränkt gegeben (WHITE &<br />

GARROTT 1990). Die Aktionsraumgröße wird bei dieser Methode stark <strong>von</strong> den peripheren

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