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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 121<br />

Schätzung, die auf „wahren“ Daten beruht. Die MNA unterschätzt zwar die Populationszahlen,<br />

ist in meiner Untersuchung gegenüber den anderen Verfahren zum einen<br />

aufgr<strong>und</strong> des vorliegenden Datenmaterials vorzuziehen, zum anderen aber deshalb, weil<br />

hier in erster Linie Änderungen <strong>von</strong> Individuenzahlen <strong>und</strong> nicht absolute Zahlen <strong>von</strong><br />

Bedeutung sind.<br />

Alle statistischen Schätzmethoden basieren auf der Voraussetzung, daß der Anteil der<br />

markierten Tiere einer Probe dem Anteil markierter Tiere in der Gesamtpopulation gleich<br />

ist. Das kann aber nur zutreffen, wenn alle Individuen die gleiche Wahrscheinlichkeit<br />

haben, gefangen zu werden. Es ist klar, daß in den untersuchten Populationen die<br />

Fängigkeit nicht für alle Individuen gleich ist (vgl. 5.1.1), was sich nachteilig auf die<br />

Interpretation der erhaltenen Populationsgrößenschätzung auswirkt <strong>und</strong> diese daher<br />

<strong>im</strong>mer mit Vorsicht betrachtet werden muß. Meine Untersuchungen bestätigen dabei<br />

LEIRS (1995) Beobachtungen, daß die Männchen <strong>von</strong> M. natalensis fängiger sind als die<br />

Weibchen. Bei A. nairobae waren die Weibchen fängiger. L. striatus zeigte auf der Fläche<br />

Crater Outer Slope (G1) eine etwa gleiche Fängigkeit der Geschlechter, aber die<br />

Weibchen der Fläche Kyambura Fig Tree (G2) waren schlecht fängig (vgl. 4.3.2).<br />

5.1.3 Radiotelemetrie<br />

Die Aktionsraumanalyse ist für die Betrachtung <strong>von</strong> ethologischen <strong>und</strong> ökologischen<br />

Fragen unerläßlich. Radiotelemetrie ist eine weit verbreitete Technik, die geeignete Daten<br />

zur Aktionsraum- sowie Aktivitätsanalyse liefert. Der Vorteil der Radiotelemetrie <strong>im</strong><br />

Vergleich zum Fallenfang oder dem Einsatz kurzfristiger “tracking”-Methoden, wie z. B.<br />

das Verwenden <strong>von</strong> Fluoreszenz-Pulver (LEMEN & FREEMAN 1985, McMILLAN & KAUFMAN<br />

1995, SERRANO PADILLA 1998) oder der “Spool-and-line”-Technik (MILES et al. 1981,<br />

BERRY et al. 1987, ANDERSON et al. 1988, vgl. 3.1.4 <strong>und</strong> 4.4.4), ist, daß besenderte Tiere<br />

zu jedem Zeitpunkt <strong>und</strong> überall <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet lokalisiert werden können.<br />

Regelmäßige Ortsbest<strong>im</strong>mungen der Tiere ermöglichen Aussagen über die circadiane<br />

Aktivitätsrhythmik <strong>im</strong> Freiland, die sonst nicht möglich sind. Die Nachteile der<br />

Radiotelemetrie sind die hohen Kosten der Sender (selbstmontierte ca. 120,- DM;<br />

komplett gelieferte ca. 180,- DM) sowie der große Zeit- <strong>und</strong> Personalaufwand. Aus diesen<br />

Gründen basieren die Ergebnisse über telemetrisch ermittelte Aktionsräume in der Regel<br />

auf wenige Individuen, also einem Bruchteil der Gesamtpopulation, <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

können daher nur einen Einblick in die Problematik geben.

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