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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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120 Diskussion<br />

unnötig ist. Übertragen auf meine Arbeit wären aufgr<strong>und</strong> der für L. striatus <strong>und</strong><br />

M. natalensis mittels Fallenfang ermittelte Aktionsraumgrößen (vgl. Tab. 14, Tab. 15) je<br />

nach Art, Jahreszeit <strong>und</strong> Habitat, Rastergrößen <strong>von</strong> 2-4 ha erforderlich, bei<br />

Berücksichtigung der Telemetriedaten sogar Größen <strong>von</strong> 5-13 ha. Solch große<br />

Rastergebiete zu verwenden ist für ein gewöhnliches Monitoring unpraktikabel, zudem<br />

wären überhaupt erst einmal die Aktionsraumgrößen der Tiere zu ermitteln.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung der Populationsdichte mit der Fang-Wiederfang-Methode ist äußerst<br />

problematisch, da die genaue Zahl der Individuen <strong>im</strong> Gegensatz zum Wegfang durch<br />

Schlagfallen (vgl. SCHRÖPFER 1988) oder durch Einzäunung mit anschließendem<br />

Totalfang der Tiere (DIETERLEN 1967a) schwer feststellbar ist. Zur Schätzung <strong>von</strong><br />

Populationsgrößen sind verschiedene Methoden gebräuchlich (z. B. PETERSEN- oder<br />

JOLLY-SEBER-Methode), unter anderem auch die <strong>von</strong> mir verwendete Zählung mit MNA<br />

(Min<strong>im</strong>um Number Alive). Diese Methode berücksichtigt auch die Tiere, die in einer<br />

Fangserie nicht erfaßt werden, aber deren Vorkommen durch einen späteren Wiederfang<br />

dokumentiert ist.<br />

Die Erfassung <strong>von</strong> Populationsgrößen ist ein Problem, das bereits seit langem kontrovers<br />

diskutiert wird (vgl. DEBLASE & MARTIN 1981, KREBS 1989). BRONNER & MEESTER (1987)<br />

kommen be<strong>im</strong> Vergleich verschiedener Methoden zu dem Ergebnis, daß die MNA-<br />

Methode die wahre Populationsgröße sehr akkurat wiedergibt, wogegen die PETERSEN<strong>und</strong><br />

JOLLY-SEBER-Methode sie stets überschätzt, was mit den Ergebnissen <strong>von</strong><br />

CHEESEMAN & DELANY (1979) übereinst<strong>im</strong>mt. SEBER (1986) <strong>und</strong> NICHOLS & POLLOCK<br />

(1983) halten dagegen die JOLLY-SEBER-Schätzung insbesondere in Fällen mit ungleicher<br />

Fangwahrscheinlichkeit gegenüber der MNA-Methode für überlegen. HILBORN et al.<br />

(1976) zeigten aber, daß die MNA-Methode ausreichend akzeptable Ergebnisse liefert,<br />

wenn die Fangwahrscheinlichkeit nicht unter 0,5 fällt. Die tatsächlichen<br />

Populationsgrößen sind in meiner wie in anderen Untersuchungen unbekannt. Da aber<br />

<strong>im</strong>mer deutlich mehr als die Hälfte der bekannten Tiere (MNA) gefangen wurden, in den<br />

meisten Monaten lag der Fangerfolg sogar bei >90 % (vgl. 4.3.1 <strong>und</strong> 4.3.2), sind die<br />

Werte als beste Näherung für die Populationsgröße anzusehen. Da der fängige Teil der<br />

Populationen einen hohen Fangerfolg aufwies, besteht kein Gr<strong>und</strong> zur Annahme, daß ein<br />

wichtiger Teil der jeweiligen Population nicht repräsentiert war.<br />

Bei CHEESEMAN (1975) <strong>und</strong> LEIRS (1995) zeigen die verschiedenen Methoden sehr<br />

ähnliche Muster, <strong>und</strong> beide Autoren halten die MNA für eine sehr zuverlässige

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