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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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118 Diskussion<br />

Fallen belegt sind. Während der Fangnächte <strong>im</strong> März 1996 waren die Fallen zu 43-48 %<br />

belegt, während einer Nacht <strong>im</strong> Februar 1996 sogar zu 51 %, wobei L. striatus bis zu<br />

70 % des Fangs ausmachte. Da L. striatus tag- <strong>und</strong> dämmerungsaktiv ist (vgl. Abb. 35,<br />

Abb. 36), gehe ich da<strong>von</strong> aus, daß ein Großteil der Tiere bereits nach der<br />

Nachmittagskontrolle die Fallen belegte <strong>und</strong> nachtaktive Arten insbesondere während<br />

dieser Fangserien möglicherweise unterrepräsentiert waren. Allerdings konnte WEILE<br />

(1994) durch Spuren <strong>im</strong> Schnee belegen, daß eine vorher nur einmal gefangene<br />

Apodemus sylvaticus drei bereits besetzte <strong>und</strong> somit geschlossene Fallen kontrollierte,<br />

bevor sie in eine unbesetzte vierte Falle lief.<br />

Dispersion<br />

Eine weitere Verfälschung der Fangergebnisse kann auch dadurch zustande kommen,<br />

daß die Arten <strong>und</strong> Populationen auf einer homogen erscheinenden Fläche nicht<br />

gleichmäßig verteilt sind, was sich in den Fangzahlen auswirken kann. Zur Ermittlung <strong>von</strong><br />

Verteilungsmustern sind verschiedene Methoden gebräuchlich (z. B. POISSON-Verteilung,<br />

Varianz-Mittelwert-Vergleich oder MORISITA-Index), wobei der <strong>von</strong> mir verwendete<br />

„Standardisierte MORISITA-Index“ (nach SMITH-GILL 1975, in KREBS 1989) sich in einer<br />

S<strong>im</strong>ulationsstudie <strong>von</strong> MYERS (1978) als eins der besten Maße für die Dispersion erwies,<br />

da er unabhängig <strong>von</strong> der Populationsdichte <strong>und</strong> Probengröße ist. Selten ist ein Gebiet<br />

gleichmäßig besiedelt, <strong>und</strong> kommt am ehesten bei territorialen Säugetierarten vor<br />

(SCHRÖPFER 1988). L. striatus, A. nairobae <strong>und</strong> M. natalensis wiesen in dieser Arbeit<br />

überwiegend zufällige oder geklumpte Verteilungsmuster auf (vgl. 4.4.1), was vermutlich<br />

einen Einfluß auf die Fangeffizienz hatte.<br />

Populationsschätzung<br />

Populationsdichten werden gewöhnlich bei Berücksichtigung aller Tiere des Rasters<br />

überschätzt, da die Population nicht nur aus seßhaften/residenten Tieren besteht. An den<br />

Rändern <strong>und</strong> insbesondere an den Ecken des Rasters werden mehr Tiere als <strong>im</strong> Inneren<br />

des Rasters erfaßt. Erklärt werden kann dieses Phänomen des Randeffektes „edge<br />

effects“ durch die Wanderung <strong>von</strong> Tieren vom Zentrum zum Rand des Rasters als auch<br />

durch Tiere deren Aktionsräume am Rand des Rasters liegen <strong>und</strong> damit eher in äußeren<br />

Fallenreihen erfaßt werden (PELIKAN 1968). Je kleiner die Fläche, desto größer ist dabei<br />

die Gefahr einer möglichen Überschätzung (OTIS et al. 1978). HANSSON (1969), SMITH<br />

et al. (1969) <strong>und</strong> PELIKAN (1970) empfehlen daher den Vergleich der<br />

Fangwahrscheinlichkeit bei äußeren Fangstationen <strong>und</strong> der bei <strong>im</strong> Rasterinneren<br />

befindlichen Fallen. GRODZINSKI et al. (1966) <strong>und</strong> RYSZKOWSKI et al. (1966) stellten

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