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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Einleitung 1<br />

1 EINLEITUNG<br />

Eines der faszinierendsten Kennzeichen der Tropen ist der Reichtum <strong>und</strong> die Diversität<br />

<strong>von</strong> Flora <strong>und</strong> Fauna. Allein der afrikanische Staat Congo weist <strong>im</strong> Vergleich zum etwa<br />

doppelt so großen Europa die dreifache Artenzahl an terrestrischen Säugetieren auf (vgl.<br />

DELANY & HAPPOLD 1979). Die zwischen den äquatorialen Regenwäldern <strong>und</strong> den<br />

Wüsten <strong>und</strong> Halbwüsten gelegenen Savannen nehmen in Afrika etwa 65 %, in Australien<br />

60 % <strong>und</strong> in Südamerika 45 % der jeweiligen Fläche ein. Diese weiten Gebiete haben<br />

trotz ihrer Bedeutung in Bezug auf ihren Tierbestand während der letzten Jahrzehnte<br />

nicht die Intensität an wissenschaftlichem Interesse erfahren wie Wüsten, Regenwälder<br />

oder mediterrane Regionen. Daher sind die Savannen wahrscheinlich unter den großen<br />

terrestrischen Ökosystemen die am wenigsten verstandenen (HUNTLEY & WALKER 1982).<br />

Savannen sind durch eine geschlossene Vegetationsdecke aus Formationen <strong>von</strong> Gräsern<br />

<strong>und</strong> zum Teil Kräutern mit unzusammenhängendem Baum- <strong>und</strong> Strauchbestand<br />

charakterisiert <strong>und</strong> werden durch einen Wechsel <strong>von</strong> Regen- <strong>und</strong> Trockenzeiten geprägt<br />

(SOLBRIG et al. 1996). Ihre Vegetationsstruktur wird pr<strong>im</strong>är durch die Konkurrenz<br />

zwischen holzigen Pflanzenarten <strong>und</strong> Gräsern um verfügbare Bodenfeuchtigkeit<br />

best<strong>im</strong>mt, so daß sich, je nach Dauer der Trockenzeit, Feucht- oder Trockensavannen mit<br />

jeweils typischen Arten entwickeln. Das Ökosystem Savanne ist nach LAMOTTE &<br />

BOURLIÈRE (1983) eine natürliche Assoziation <strong>von</strong> verschiedensten Habitattypen, die <strong>von</strong><br />

offenem Waldland bis zu fast baumlosen Steppen reichen. Die große Vielfalt an<br />

Mikrohabitaten in der Savanne ermöglicht eine große Artendiversität.<br />

Feuer treten in tropischen Savannen häufiger auf als in anderen Ökosystemen. Nach vAN<br />

WILGEN et al. (1990) ist zwischen „true“ <strong>und</strong> „false“ Grasland-Savannen zu unterscheiden.<br />

Be<strong>im</strong> „false“ oder Feuerkl<strong>im</strong>ax-Grasland verhindern Feuer ein Nachwachsen <strong>von</strong> Bäumen<br />

<strong>und</strong> Sträuchern <strong>und</strong> führen so zu offenem Grasland. Darüber hinaus können Feuer die<br />

Habitatdiversität <strong>und</strong> damit die Biodiversität erhöhen (BRAITHWAITE 1996). Sie sind ein<br />

wesentlicher modifizierender Faktor <strong>und</strong> somit neben Niederschlag <strong>und</strong> Bodenparametern<br />

ein weiteres typisches Merkmal dieser Lebensräume (WALKER & NOY-MEIR (1979) in<br />

BOURLIÈRE & HADLEY 1983, HUNTLEY & WALKER 1982).<br />

Terrestrische Kleinsäuger, sowohl in tropischen Lebensräumen als auch in gemäßigten<br />

Breiten, besitzen aufgr<strong>und</strong> ihrer vergleichsweise großen Ab<strong>und</strong>anzen eine bedeutende<br />

ökologische Funktion. Sie beeinflussen ihre Umwelt mit jeder ihrer biologischen

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