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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 117<br />

nach HOFFMANN (1993, 1995) nicht den gewünschten Erfolg. Ungeeigneter Köder <strong>und</strong><br />

Streß spielen ebenfalls eine Rolle. Ein weiterer Faktor für den Fallentod kann der Verlust<br />

des Köders sein. Dieser kann durch den Fraß <strong>von</strong> Ameisen oder durch den Verzehr<br />

leichter, die Falle nicht auslösende Tiere bedingt sein.<br />

In meiner Untersuchung war der Anteil an Totfängen der Rodentier am Gesamtfang mit<br />

nur 0,7 % (n=41) sehr gering, da<strong>von</strong> starb die Hälfte der Tiere nicht direkt den Fallentod.<br />

18 Tiere wurden in den Fallen <strong>von</strong> Treiberameisen (Anomma sp., Dorylidae) gefressen, 2<br />

Tiere kamen durch die Zerstörung der Fallen durch Elefanten zu Tode <strong>und</strong> eine M. triton<br />

wurde in der Fallentür eingeklemmt. Trotz der Vorbeugung gegen Überhitzung der Fallen<br />

(vgl. 3.1.1) heizten sich diese zu den Mittagsst<strong>und</strong>en auf <strong>und</strong> verursachten bei am Tage<br />

aktiven Tieren wie A. kaiseri <strong>und</strong> A. nairobae einen Hitzetod. Auch CHEESEMAN (1975)<br />

beschreibt diesen für 67 % (n=6) seiner Totfänge (Totfangrate 0,17 %). Um einen<br />

Köderverlust bzw. einen zu geringen Feuchtigkeitsgehalt des Köders zu vermeiden,<br />

wechselte ich diesen in allen Fallen <strong>im</strong>mer nach 2 Tagen. Totfänge bei den Insektivoren<br />

gab es bei dieser Arbeit <strong>im</strong> Vergleich zu Untersuchungen in gemäßigten Breiten (vgl.<br />

HOFFMANN 1993, WEILE 1994) nur wenige. Das ist auf die unterschiedliche<br />

Artenzusammensetzung zurückzuführen: in Afrika kommen ausschließlich Crocidurinen<br />

vor, die <strong>im</strong> Vergleich zu Soricinen eine flexible Regulation der Körpertemperatur <strong>und</strong> eine<br />

bei Nahrungsmangel eintretende energiesparende Lethargie aufweisen (NAGEL 1985).<br />

5.1.2 Populationsanalyse<br />

Fangdichten<br />

Eine weitere Problematik ergibt sich durch die saisonal- <strong>und</strong>/oder flächenbedingte<br />

Ausprägung der Fangdichten. Je höher die Ab<strong>und</strong>anzen, desto stärker ist die Konkurrenz<br />

der Kleinsäuger um die Fallen. Jede besetzte Falle ist dabei als inaktiv zu werten. Mit<br />

Zunahme an inaktiven Fallen ist die Fanghäufigkeit <strong>und</strong> somit die ermittelte Dichte<br />

unterrepräsentiert (BRIEDERMANN 1982). MÜHLENBERG (1993) empfiehlt daher mindestens<br />

2 Fallen pro Standort. WEILE (1994) vermutet, daß sich die Fallenkonkurrenz pr<strong>im</strong>är auf<br />

die Erstfänge auswirkt. Die hohe Anzahl an Wiederfängen (vgl. 4.3.3.1) läßt vermuten,<br />

daß bevorzugt ortsansässige Tiere in die Fallen gehen. So waren <strong>von</strong> L. striatus oft<br />

dieselben Individuen zwe<strong>im</strong>al täglich in den Fallen. Auf der Fläche Crater Outer Slope<br />

(G1) wurden mit den relativen Fangdichten (Fänge/Falleneinheiten) <strong>von</strong> 25,4 bis 36,5 %<br />

in den Fangserien 1996 die höchsten überhaupt ermittelt. Nach SOUTHERN (1964, in<br />

SCHRÖPFER 1988) ist eine Erhöhung der Fallenzahl notwendig, wenn mehr als 80 % der

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