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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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116 Diskussion<br />

längere würde sich der Fanganteil an Zuwanderern erhöhen (GURNELL & FLOWERDEW<br />

1982, SCHRÖPFER 1988). Mit Ausnahme der in einigen Habitatstrukturen zusätzlich<br />

gestellten Fallen (vgl. 3.1.2) wurden die Fallen auf allen Flächen zur Vergleichbarkeit<br />

konsequent <strong>im</strong> 10x10 m Raster ausgelegt, ohne Rücksicht auf Baue <strong>und</strong> Laufgänge der<br />

Tiere. Möglicherweise sind dadurch die Ab<strong>und</strong>anzwerte einiger Arten (u. a. A. nairobae,<br />

A. kaiseri, M. natalensis, evtl. Otomys sp.) insbesondere der Flächen des Buschland-<br />

Grasland-Mosaiks geringer ausgefallen, als sie tatsächlich waren. Der Fangrhythmus in<br />

dieser Arbeit <strong>von</strong> etwa 6 Wochen auf jeder Fläche, als Kompromiß <strong>von</strong> Anzahl der zur<br />

Verfügung stehenden Fallen <strong>und</strong> der Anzahl an Probeflächen, ist nach GURNELL &<br />

FLOWERDEW (1982) durchaus gut geeignet, auch populationsdynamische Aspekte der<br />

Kleinsäuger zu erfassen. Dennoch erschweren die zeitlich versetzten Untersuchungen<br />

der verschiedenen Flächen einen Vergleich der populationsdynamischen Ergebnisse.<br />

Markierung<br />

Die Wahl der Markierungsmethode hängt <strong>von</strong> der Dauer sowie der Fragestellung der<br />

Untersuchung ab (TWIGG 1975, MADER & PAURITSCH 1981). In der vorliegenden Arbeit<br />

wurde die Markierungsmethode nach HUGO (1990) verwendet, für die WEILE (1994) eine<br />

Wiedererkennungsrate <strong>von</strong> 96,5 % angibt. Obwohl dieser Wert unter den<br />

Wiedererkennungsraten <strong>von</strong> 99 % bei der Ohrtätowierung nach BOYE & SONDERMANN<br />

(1992) <strong>und</strong> 100 % bei der Transpondermarkierung liegt, ist sie völlig ausreichend <strong>und</strong><br />

leichter anzuwenden. Für die bei <strong>Kleinsäugern</strong> meist angewandte Methode der<br />

Zehenamputation (u. a. REICHSTEIN 1960, CHEESEMAN 1975, SYKORA 1978) liegt keine<br />

Angabe über die Wiedererkennungsrate vor, ebenso ist der Einfluß der Amputation auf<br />

das Verhalten der Tiere noch nicht näher untersucht. Die Markierungsmethode nach<br />

HUGO (1990) hat sich auch in Bezug auf Tierverträglichkeit bewährt <strong>und</strong> ist zudem<br />

kostengünstig. Schwierigkeiten traten nur auf, wenn die Schwanzhaut sehr dunkel,<br />

schuppig (z. B. bei A. kaiseri <strong>und</strong> A. nairobae) oder fragil war (wie bei L. ansorgei). Bei<br />

nicht opt<strong>im</strong>aler Markierung halfen zusätzlich natürliche Marken wie Körpermaße,<br />

Ohrkerben <strong>und</strong>/oder Teilverlust des Schwanzes für eine eindeutige Wiedererkennung.<br />

Fallentod<br />

Der Fang in Lebendfallen soll die Kleinsäuger nur vorübergehend <strong>und</strong> wenig beeinflussen<br />

(SCHRÖPFER 1988). Da der Fallentod einen Eingriff in die Populationszusammensetzung<br />

bedeutet, muß er so gut wie möglich vermieden werden. Die Hauptursachen für Totfänge<br />

sind Regen, sehr hohe oder sehr geringe Luftfeuchtigkeit, Kälte <strong>und</strong> Überhitzung (PERRIN<br />

1975). Eine thermische Isolierung der Fallen mit Styropor oder Hartfaserplatten brachte

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