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Habitatnutzung und Populationsdynamik von Kleinsäugern im ...

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Diskussion 115<br />

Verschiedenste Köder wurden zum Fang <strong>von</strong> afrikanischen Nagern verwendet (vgl.<br />

CHEESEMAN 1975), aber über Präferenzen gibt es nur wenige Arbeiten (PIRLOT & VAN DEN<br />

BULCKE 1952 in LEIRS 1995, DELANY 1971). Der <strong>von</strong> mir verwendete Köder wurde bereits<br />

bei früheren Kleinsäugeruntersuchungen in Uganda mit gutem Fangerfolg eingesetzt<br />

(NEAL 1967, CHEESEMAN 1975, ISABIRYE-BASUTA & KASENENE 1987, MUGANGA 1989,<br />

KITYO 1991). Ein weiterer Aspekt für die Wahl dieses Köders war, daß die Zutaten über<br />

das gesamte Jahr verfügbar waren. Eine durch den Köder bedingte unterschiedliche<br />

Fangeffizienz ist anzunehmen, da die Attraktivität des Lockmittels nicht nur art- sondern<br />

auch jahreszeitenabhängig ist, wobei der Köder gleichsam zu dem jeweiligen<br />

Nahrungsangebot der Untersuchungsflächen in Konkurrenz tritt. Allerdings konnte ich<br />

einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Nahrungsangebot <strong>und</strong> Fängigkeit nicht<br />

nachweisen (vgl. 4.3.3.1). Möglicherweise sind Crociduren sowie insektivore Nager wie<br />

L. ansorgei (vgl. 5.3.4) <strong>und</strong> Z. hildegardeae (vgl. 5.3.10) in meiner Untersuchung<br />

aufgr<strong>und</strong> des Köders unterrepräsentiert. L. striatus dagegen schien den Köder sehr<br />

attraktiv zu finden.<br />

Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen <strong>im</strong> gleichen Gebiet (NEAL 1967, CHEESEMAN<br />

1975) konnte ich die Arten Otomys sp. <strong>und</strong> Dendromus sp. nicht erfassen. Otomys sp.<br />

(≤122 g, in DELANY 1975) wurde <strong>von</strong> beiden Autoren nur mit Schlagfallen erfaßt <strong>und</strong><br />

erwies sich bei einer Untersuchung am Mount Elgon/Uganda mit SHERMAN-Fallen als<br />

äußerst schwer fängig (mdl. Mitt. CLAUSNITZER 1999). Da die Art sich mit einem Köder<br />

schwer locken läßt, müssen die Fallen für den Fang in die Laufgänge oder vor die Baue<br />

gestellt werden (DIETERLEN 1967a, KINGDON 1974b, mdl. Mitt. CLAUSNITZER 1999).<br />

Dendromys sp. (≤8 g, in DELANY 1975) hingegen wurde <strong>von</strong> CHEESEMAN (1975) mit<br />

wenigen Exemplaren auch mit SHERMAN-Fallen erfaßt. Es ist zu vermuten, daß die Art<br />

äußerst selten geworden oder ganz verschw<strong>und</strong>en ist, da sie <strong>im</strong> gleichen<br />

Untersuchungsgebiet trotz identischer Fangmethode nicht erfaßt werden konnte.<br />

Fallenraster <strong>und</strong> Fangrhythmus<br />

Qualität <strong>und</strong> Quantität der Fänge werden stark vom Fallenabstand <strong>und</strong> dem<br />

Fangrhythmus beeinflußt. Eine feste Regel für die Fallenabstände gibt es dabei nicht; in<br />

der Literatur werden Abstände zwischen 5 <strong>und</strong> 20 m angegeben (NIETHAMMER &<br />

KRAPP 1978, SCHRÖPFER 1988). Der hier verwendete Fallenabstand <strong>von</strong> 10 m eignet<br />

sich, um auch Tiere mit geringeren Aktionsräumen zu erfassen. Eine Fläche sollte nach<br />

Meinung verschiedener Autoren während einer Fangperiode für 3 bis 4 Nächte befangen<br />

werden. Durch eine kürzere Stelldauer wird die Fangausbeute zu gering, durch eine

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