Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...
Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...
Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />
starb bereits 1747. Als solche wird sie in der ersten, 1868 erschienenen Auflage der<br />
Samsonschen Genealogie genannt, desgleichen auch in den Auflagen von 1887 und<br />
I9Il. Somit liegt in der Signatur dieses Porträts ein Irrtum vor. Wenn nun jenes Bild<br />
als Samson Gumpels Frau festzustellen ist, dann tritt die Frage auf: Warum ist von<br />
ihm selbst kein Porträt vorhanden? So entstehen Zweifel darüber, ob die Signatur<br />
des dem Meyer GumpeI zugeschriebenen Porträts richtig ist - es entsteht die Frage:<br />
Ist es ein Bild des Samson Gumpel? Ließ Samson Gumpel ein Porträt von seiner<br />
Frau herstellen, ohne an sich selbst zu denken?<br />
Meyer Gumpel war dreimal verheiratet. Aus der ersten Ehe stammt sein geistig<br />
zurü&gebIiebener und unverheiratet verstorbener Sohn Salomon Meyer, dem sein<br />
Großvater Michael David (Hannover) in seinem Testamente vom II. August 1756<br />
ein Legat aussetzte; aus der zweiten Ehe stammt seine Tochter Hanna.<br />
Die Ruhestätte des 1764 verstorbenen Meyer Gumpel (und seiner drei Frauen)<br />
liegt auffallenderweise nicht wie die seines Bruders Samson und seiner Schwägerin<br />
Rosette Cohen in der Reihe seiner Eltern, sondern in einem größeren Abstand<br />
dahinter. Im Gegensatz zu den Epitaphen dieser Reihe trägt seine Grabstelle nur<br />
einen einfachen Stein. Während seine dritte Frau 1756 in Hannover ihre Ruhestätte<br />
fand, waren diejenigen seiner beiden anderen Frauen bislang nicht festzustellen.<br />
Trotz seiner reichen Heiraten und seiner Tätigkeit als Heereslieferant mußte sein<br />
Nachlaß liquidiert werden, dem Legatenfonds konnte er nur einen Betrag von<br />
2000 RthI. zuweisen, während sein Bruder Samson hierfür einen Betrag von<br />
20000 Rthl. zur Verfügung stellte. Die von ihrem Vater erstrebte, 1713 begründete<br />
Kompagnie-Handlung hatte keinen Bestand. Hieraus darf man vielleicht schließen,<br />
daß Samson Gumpel eher in der Lage war, von sich ein Porträt herstellen zu lassen,<br />
als sein Bruder Meyer Gumpel, und so wird das diesem zugeschriebene Bild in Wirklichkeit<br />
das Porträt des Samson Gumpel sein. Außerdem: Der Hofbankier Samson<br />
Gumpel hatte im Gegensatz zu dem unsteten Meyer Gumpe! Veranlassung, sein<br />
und seiner Frau Porträt seinen sechs Kindern zu hinterlassen.<br />
Hiernach verbleibt nur die Frage: "Wer hat nicht nur die irrtümliche Angabe<br />
"gestorben 1764" bei dem Bilde der Rosette Cohen, sondern auch die Signatur des<br />
dem Meyer Gumpe! zugeschriebenen Bildes veranlaßt?<br />
85