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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

VlIl. Der Samsonsche Legatenfonds<br />

Auf die Initiative des nach BcrIin verzogenen Bankiers Isaac Herz-Samson (1778<br />

bis 1849), als Administrator über die verschiedenen Stiftungen Nachfolger des 1805<br />

verstorbenen Philipp Samson, wurde eine aus drei Rechtsgelehrten der Familie<br />

bestehende Kommission gebildet, die ein Statut festlegte, nach welchem die Verwaltung<br />

der Fonds von drei den verschiedenen Zweigen der Sippe angehörenden<br />

Personen ausgeübt werden sollte. Mit der Bestätigung dieser Statuten im Jahre 1840<br />

wurden sämtliche Stiftungen unter dem Namen "Samsonscher Legatenfonds" von<br />

dem Herzoglich Braunschweigischen Staatsministerium als eine Milde Stiftung anerkannt<br />

und unter Beibehaltung des privaten Charakters der Kontrolle des WoIfenbütteler<br />

Stadtmagistrats unterworfen.<br />

Am 3. Juni 1819 übersandte der Schulinspektor Ehrenberg, nachdem der Landesrabbiner<br />

Eger durch eine Klage vor dem Wolfenbütte!er Stadtgericht der Samsonschule<br />

den Charakter einer Privatschule streitig machen wollte, dem Stadtgericht<br />

eine Aufstellung der Gumpel-Samsonschen Stiftungen von 1733 bis 179659). Bereits<br />

Gumpe! Fulda hatte "für fromme Stiftungen" 3500 RthI. ausgesetzt. Sein ältester<br />

Sohn Meyer Gumpe! vermehrte diesen Betrag "zur Erziehung armer Waisenkinder"<br />

um 1000 RthI. und sein zweiter Sohn Samson Gumpel spendete 10 000 RthI. als<br />

"Milde Stiftung". Frau Sehendei Sums on geb. Oppenheimer in Braunschweig<br />

begründete im Sinne ihres 1794 verstorbenen Mannes Herz Samson mit einem<br />

Kapital von 5000 RthI. das Waisenhaus auf dem Großen Zimmerhofe. An dieser<br />

Stiftung beteiligte sich auch der nach Amsterdam verzogene Sohn Meyer Samson<br />

(1740-1784) des Samson Gumpel mit 15000 holl. Gulden = 7500 RthI. In seinem<br />

Testamente vom H. Januar 1795 sicherte Philipp Samson das Bestehen der von ihm<br />

begründeten Schule durch ein Legat von 10 000 RthI. Für jüdisehe Arme und arme<br />

Verwandte bestimmte er 5000 RthI., deren Zinsen zur Hälfte zu finanziellen Unterstützungen,<br />

die andere Hälfte aber im Sinne jüdischer Tradition "zum Brautschatz<br />

armer jüdischer Waisenkinder oder Angehöriger seiner Familie" verwendet werden<br />

sollten. (Den Wolfenbütteler christlichen Armenanstalten vermachte er 100 RthI.)<br />

Zusätzlich stiftete Philipp Samson in seinem Testamente 1500 RthI., deren Zinsen<br />

bestimmt waren für Reparaturen des Schulhauses und des Tempels sowie zur Unterhaltung<br />

des im Tempel befindlichen Ewigen Lichts. Von dem Erbteil der elf Kinder<br />

seines 1794 unvermutet und ohne Testament verstorbenen Bruders Herz Samson<br />

(Braunschweig) zweig te Philipp Samson 18000 RthI. ab, und zwar für die drei<br />

Söhne 11 000 RthI. und für die acht Töchter 16000 RthI. - Durch ständig weitere<br />

Zuwendungen verfügte der Fonds bei seiner Gründung 1840 über ein Kapital von<br />

"mehr als 100000 RthI. in Golde".<br />

IX. Herz Samson in Braunschweig (I738-I794)<br />

Obwohl Herz Samson nicht Schutzjude in Wolfenbüttel war, soll seiner an<br />

dieser Stelle als geborener Wolfenbütteler gedacht werden. Es ist bereits erwähnt,<br />

daß wie Philipp Samson in Wolfenbüttel so auch sein 1763 nach Braunschweig verzogener<br />

Bruder Herz Samson dort von Kapitalien der väterlichen Milden Stiftung<br />

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