Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...
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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />
hinterließ von dem Segen, den ihm der<br />
Herr verliehen, mit großer Freigiebigkeit<br />
eine bestimmte Summe für den Bau<br />
dieses kleinen Heiligtums (Beth Hamickdosdt<br />
m'at), das erridttet wurde durdt<br />
seinen Sohn, der mit verständigem Herzen<br />
die Arbeiter anwies, alles volIkommen<br />
und ohne Mängel anzufertigen, dem<br />
gelehrten und berühmten R Feibisdt<br />
(Gott erhalte ihn). Dieser sdtenkte von<br />
dem Seinigen zur Vergrößerung der<br />
guten That nodt ein Drittel. Es bestehe<br />
die Ehre dieses Hauses auf den Namen<br />
des Vaters und des Sohnes. Das Werk<br />
wurde vollendet anno 5541 (1781).<br />
Gott gesegnet hat, und spendete und<br />
ließ strömen aus seinem Beutel eine bestimmte<br />
Summe zum Bau dieses Tempels.<br />
Und es ward vollendet diese ganze<br />
Arbeit des Heiligtums, weldtes erridttet<br />
wurde durdt seinen Sohn, der mit überlegung<br />
die Arbeiter unterwies, das alles<br />
vollkommen und ohne Mangel werde<br />
durdt den berühmten R Pheibes. Er<br />
fügte hinzu von dem Seinigen zur Versdtönerung<br />
mehr als den dritten Theil.<br />
Möge die Herrlidtkeit des Hauses fest<br />
bleiben nach dem Namen des Vaters<br />
und seines Sohnes!<br />
Im Jahre 5541 (1781).<br />
Zu den durdt "Kleines Heiligtum" wiedergegebenen hebräischen Worten bemerkte<br />
der Landesrabbiner IIerzfeld, daß "klein" mit Anspielung auf Ezedt 11 (16)<br />
jeder Tempel, audt der größte, genannt wird, im Gegensatz zu dem einstigen<br />
Tempel zu Jerusalem, und daß die hebräisdten Worte "Beth Hamickdosdt m'at"<br />
niemals bei einem Privat-Tempel gebraucht würden - vielmehr da, wo sie vorkämen,<br />
stets eine öffentliche Synagoge bezeidtneten. I<br />
Die in der Gemeindeversammlung am 5.Mai 1843 besdtlosseneFeuerversidterung<br />
der Heiligen Geräte durdt den damaligen Vorsteher Lippmann Reis nennt<br />
Silbergerät • • • • • .<br />
Kronleudtter, Wandleuchter und ein<br />
Armleumter • • • . • • •<br />
Pulte und Bänke • . . .<br />
acht auf Pergament gesmriebene<br />
Gesetzesrollen nebst Vorhängen .<br />
430 Rthl.<br />
300 Rthl.<br />
30 Rthl.<br />
550 Rthl.<br />
1310 Rthl.<br />
Die Erklärung des Landesrabbiners wie aum die Tätigkeit des Gemeindevorstehers<br />
wurden jedom von den Administratoren des Samsonsmen Legatenfonds<br />
nicht ohne weiteres zu Gunsten der Gemeinde anerkannt. Sie beanspruchten für<br />
den Fonds das Eigentumsrecht "an dem im Gebäude des Legatenfonds befindlidten<br />
Tempel ungesmmälert zu wahren und die Intentionen des Stifters aufremt zu<br />
erhalten, der diesen Tempel zunämst für die Zwecke der Freismule bestimmt hat".<br />
Danach könne der Gemeinde nur ein Mitbenutzungsrecht eingeräumt werden 65c).<br />
Die von Philipp Samson 1781 gesmaffene Synagoge wurde bis 1893 von der<br />
Gemeinde benutzt und danach zu einem Wohnhaus ausgebaut - nur die auf dem<br />
Hausboden nom simtbaren Ornamente an den Seitenwänden und die in blau-gold<br />
gehaltene Himmels-Darstellung an der Decke erinnern mit ihren verblaßten Farben<br />
heute noch an die einstige Synagoge. 1855 hatte die Gemeinde auf ihre Kosten<br />
Restaurierungsarbeiten vornehmen lassen.<br />
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