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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

Leistungen der Schule auf den dazu erforderlichen Stand gebracht wurden. Es war<br />

ein seltenes Maß von Arbeit, Umsicht, Ausdauer und Sorgfalt erforderlich, um zu<br />

diesem Ziel, von dem Sein oder Nichtsein der Schule abhing, zu gelangen. So ist<br />

die Geschichte der Samsonschule gleichzeitig im Kleinen ein Stück jüdischer Kulturgeschichte.<br />

Nach dem ersten Weltkrieg setzte ein ständiger Rückgang in der Schülerzahl<br />

vieler jüdischer Schulen ein. Dieser ist auch darauf mit zurückzuführen, daß durch<br />

die in dem Friedensvertrag von J919 geforderte Aufhebung der deutschen Heeresdienstpflicht<br />

das für den früheren verkürzten Militärdienst benötigte Reifezeugnis<br />

einer Höheren Schule gegenstandslos geworden war. Die durch den verlorenen Krieg<br />

entstandenen wirtschaftlich schlechten Zeiten in Deutschland haben weiterhin sehr<br />

viel zu dem Niedergang auch der Samsonschule beigetragen. J926 wurde der Stadt<br />

Wolfenbüttel das Schulgrundstück für 120000 RM angeboten - vergeblich. Die<br />

Administration versuchte, den Schulbetrieb weiter durchzuführen, sah sich aber im<br />

Herbst J928 zur Schließung der Schule veranlaßt. Von 1889 bis 1928 bestanden<br />

insgesamt 724 Schüler die Abschlußprüfung.<br />

Für die weitere Verwendung des Schulgebäudes erging 1929 seitens der Stadt<br />

Wolfenbüttel die Anregung, dort ein Rentnerheim größeren Stils einzurichten,<br />

dessen Träger der Kreis Wolfenbüttel sein sollte. Dieser Vorschlag fand jedoch<br />

bei den Rentnern keine Gegenliebe. Das Grundstück diente zunächst als eine Gendarmerie-Schule,<br />

auch als Unterkunft für Evakuierte, ehe die Stadt Wolfenbüttel<br />

nach dem Kriege in der einstigen Schule ein z. Zt. noch bestehendes Krankenhaus<br />

errichtete. Eigentümer des Grundstücks ist der Bundesfiskus.<br />

Außer den Akten zur Gründung der beiden Wolfenbütteler Samsonschen Institute<br />

sind z. Zt. keine weiteren urkundlichen Belege beizubringen gewesen. Die<br />

privaten Akten der ehemaligen Samsonschule, die zum Abtransport in Hamburg<br />

ausgelagert waren, sind dort durch Feindcinwirkung 1943/44 vernichtet worden.<br />

VI. Das religiöse Leben der Juden in Wolfenbüttell Die Synagoge 83)<br />

Fünf Wochen nach dem Tode seiner am Il. Dezember 1732 verstorbenen Frau,<br />

als er selbst krank darniederlag, mußte der Begründer der W olfenbütteler jüdischen<br />

Gemeinde, Marcus Gumpel Fulda ben Mose, eine Untersuchung des jüdischen<br />

Gottesdienstes über sich ergehen lassen. Herzog Ludwig Rudolf beauftragte am<br />

II. Januar 1733 den Wolfenhütteler Stadtmagistrat mit einer Untersuchung über<br />

den "in des Juden Gumpel Moses auf dem Holzmarkte belegenen Eckhause" stattfindenden<br />

Gottesdienst. In den Archivalien wird dieses Gebäude gelegentlich deutlicher<br />

als das "nahe bei" bzw. "zunächst der Trinitatis-Kirche belegene Haus" oder<br />

"das Haus am Walle" bezeichnet.<br />

über ihre Feststellungen berichteten am 20. Januar 1733 die heiden mit der<br />

Untersuchung beauftragten städtischen Beamten:<br />

85) a) 1 Alt vorl. Nt. pS3 - b) 34 N Bd. 1 Nr. XX, 13 und 17 - c) 34 N Fb.4 vorI.<br />

Nr·94.

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