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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

stimmet, wann ich es nicht durch seine Gemahlin 40.) noch glücklich hintertrieben.<br />

Als Schweden nachher in Pommern fiehl 41 ) und man den Churfürsten von Brandenbourg<br />

42) solches wieder erobern half, wir auch darauf in gesamten beiden Häusern<br />

nicht säumeten, das Brem- und Vehrdensche hinwegzunehmen 4S), zeigete sich die<br />

beste Gelegenheit von der Welt, mit Schweden in geheim einen Particulier-Tractat<br />

zur grösesten Avantage des Hauses zu schließen, wann nicht der gottlose Höpfner,<br />

ein heimlicher Pensionair von Brandenburg und der- [30] jenige gewesen wäre,<br />

der das gantze Geheimnis verrahten. Woran er aber nicht genug hatte, sondern auch<br />

meinen Bruder so viel widrige Dinge von mir insinuirte, daß ich ihn durchaus zu<br />

nicTJts bringen kunte; vielmehr mit äußersten chagrin ansehen mußte, daß er so<br />

lange zauderte, bis endtlich der Nimwegische Friede 44) darüber geschlossen, und<br />

darin unsere Satisfaction so wenig prospiciret wurde, daß 'Wir für uns, kaum einen<br />

Theyl des Ambts Thedinghausen davontrugen, anstatt uns vorher das Stift Vehrden<br />

bereits offeriret worden 45).<br />

Das Schlimmste hiebei war noch dieses, daß er den Geheimbten Raht Bernstor!!<br />

46) in solche Verbitterung gegen mich und die H ertzogin von Celle 47), [JI]<br />

durch welche ich bisher in geheim alles getrieben, brachte, daß er sich hernach gantz<br />

'an die hannöversche Seihte hinge, und weißt du selbst, wie weit dieses Mannes sein<br />

Haß gegangen: Den er auch nicht eher abgeleget, bis ich ihn Ao. 1706 zu Braunschweig<br />

bei Errichtung des Reunions-Recessus desabusiret 48), da er mir selbst des<br />

Höpfners schändliche lntriguen schriftlich dargethan. Wodurch ich dann auch, wiewoll<br />

viel zu spähte, hinter alle übrige Schelm-Stücke kome, so dieser Verrähter<br />

gegen mich bloß aus der Uhrsache ausgeübet, weil mein Bruder, bei welchem er<br />

allein der beste Hahn im Korbe bleiben wolte, mich mit [32] in die Regierung<br />

genommen, und ich darauf die Geschäfte auf einen gantz anderen Fuß zu tractiren<br />

angefangen hatte. Welches er so wenig verdauen können, daß er nicht nur meinen<br />

jüngeren Bruder 49) gegen mich verhetzete, sondern auch den älteren, so viel in seinem<br />

Vermögen, von mir abzuziehen trachtete, bei welchem allen er sich doch so listig,<br />

,. a) Christiane Elisabeth, Prinzessin von Barby, 1634-168 I.<br />

U) Januar 1675.<br />

(2) Friedrim Wilhe1m, Kurfürst von Brandenburg (d. Gr.), 161-1688. Seit 1640 regierend<br />

in Brandenburg-Preußen.<br />

(3) Sommer 1676.<br />

(4) Friede von Nymwegen I I. 8. 1678-5. 2. 1679. Beendet den seit 1672 dauernden Krieg<br />

Ludwigs XIV. gegen Holland und das Reim.<br />

'") Zu den Verhandlungen in Nymwegen und den verschiedenen Versuchen, die Welfenlande<br />

durch Gebietsangebote auf die Seite Frankreichs zu ziehen, vgl.: S eh n a t h, a. a. 0.,<br />

S. 104 ff. Man sieht, wie leichtgläubig der Herzog auf diese Angebote einging und immer<br />

noch nicht durchschaut hatte, daß sie weitgehend nur leere Versprechungen waren.<br />

(6) Andreas Gottlieb von Bernstorff, 164-1726. 1716 Reichsfreiherr. Hannoverscher<br />

Staatsminister.<br />

U) Eleonore d'Olbreuse, 1639-17zz. Gemahlin Georg Wilhe1ms von Celle.<br />

(8) VgI. Heinemann, a.a.0.,S.236,238.<br />

'") Ferdinand Albrecht.<br />

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