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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

lassen, sondern sein midt gewalt zugefahren, die ebtey midt stareken seNussen zu<br />

'Vorschliessen, auch sich der ebtey guter gentzlich angemasset, haben auch procuratores<br />

dem freulin, als den apostaten H enricum, der sieh einen Abt 'Von Ringelm nennet,<br />

Burcharten 'Von Cram, Eberhardus Eggelinck 'Vorordnet 107).<br />

Die 'Vorstorben ebtissin Magdalena 'Von Clum ist 'Von dem fursten 'Julio und seine<br />

rethe und der abtey lenjunckern von dem eloster ..• naeh Ganderpheimb bracht,<br />

dar sie dahn im thumb ... ist begraben worden den 4. Februari; 108).<br />

Es bats aber die rechte erwelte abtissin Margaretha von Clum nit hiebe; lassen<br />

wollen, sondern deren ge'l.valt bey dem hochwurdigen in godt henz Daniel Erzbischoffen<br />

zu Mainz churfursten als executorn der keyserliehen preces zum hogsten<br />

beklaget, ire advocaten und procuratores alda in dem consistorio bestalt, wie dan<br />

die procuratores des freulin auch gedahn, und die sachen hinc inde disputiret. Zulest<br />

ist das endtordei gefellet und der rechten ebtissin Margarethen von Clum die possessio<br />

zuerkandt 109). Solches hatt nun dem fursten und procuratoribus sehr verdrossen,<br />

und damit es auf! die lange banck vorschoben, haben sie davon appelliret nach<br />

Rohm, doselbst auch ein commission ahn den bischoff zu Minden aupbracht, da<br />

den die sachen in die 7 jahre gehangen 110), und obwol die ebtissin vorhoffte, es<br />

solte einmahl zum endturthel komen, haben die procuratores allezeidt ausflucht und<br />

dilation gebeten, in meinunge, weil sie ein alte persohn, sie wurde das endturtheil<br />

nit erleben.<br />

AO 1580 den II. februar;; hatt bäbstliche Heiligkeit den procep zu A-Iinden wiederumb<br />

abgefordert und dem bischoff zu Hildenpheimb befohlen, der dahn seinen<br />

official zum subdelegatum 'Vorordnet und dar die sachen dan noch itzo beruhen 111).<br />

gewählt und sofort eingeführt. Angesichts der gewaltsamen Besetzung des Abteigebäudes<br />

durch die Prokuratoren der herLoglichen Gegenäbtissin Elisabeth blieb ihr nichts weiter<br />

übrig. als von Neuenheerse aus die Verbindung mit dem Gandersheimer Stiftskapitel zu halten<br />

und den Kampf gegen die Maßnahmen des Herzogs weiterzuführen.<br />

107) Der evgJ. Abt von Ringelheim Heinrich Wirsche (Wirschius), ehemals Mönch daselbst.<br />

1570 als lutherischer Abt eingesetzt. gest. 1613. vgJ. ScharIa, (wie oben Anm.57)<br />

S. 23 f. und G. Har/mann und H. Hausdorf, Heimatgeschichte von Ringelheim (1959) S. II f.<br />

über den herzoglidlen Rat Burkhard von Cramm s. o. Anm.41, über den Hofgerichtssekretär<br />

Eberhard Eggeling s. Samse, a. a. O. S. 219 f. Außerdem war noch der Gandersheimer<br />

Oberamtmann Si mon Mackensen (Samse, a. a. O. S. 245) anwesend.<br />

lOB) Die späteren Äbtissinnenkataloge VII B Hs 9 BI. 224 und VII B Hs 62 BI. 54 v geben<br />

irrtümlich den 4. März 1577 als Begräbnistag an. Danach setzt auch Kronenberg, Clus und<br />

Brunshausen a. a. O. S. 74, den Todestag irrig zum 18. Februar, den Begräbnistag zum<br />

4· März 1577.<br />

109) Die Richter des Mainzer Erzstuhls entschieden bereits am 30. August 1577 vorläufig<br />

und am 13. Januar 1578 definitiv zugunsten der vom Kapitel rechtmäßig gewählten Äbtissin<br />

Margareta von Chlum (Harenberg, [wie oben S. 6 Anm. lZl p.1016-1020).<br />

"0) Richtig drei Jahre.<br />

111) Auf Grund eines Breves Papst Gregors XIII. ernannte Bischof Ernst von Lüttich,<br />

Administrator von Hildesheim und Freising, am 6. Juli 1581 seinen Hildesheimer Offizial<br />

Dr. Johannes a Via zum sub delegierten Richter in der Klagesache der Äbtissin Margareta<br />

von Chlum gegen die Prinzessin Elisabeth zu Braunschweig-Wolfenbüttel (VII B Hs II Bd.4).<br />

Zum weiteren Verlauf vgl. oben S. S f.

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