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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

Es ließ der furst herzogk Henrich nur einen menlichen erben hinter ihme, midt<br />

namen Julius 41), der sich alsobalt der regiemnge unternommen. Ob er nuhn als ein<br />

naturlicher sohn und erbe dem vatter im regimente succediret, ist er ime doch in der<br />

catholischen und apostolischen religion und glauben nit nachgefolget, sonder seinen<br />

vater, den loblichen fursten, nit auf! den glauben, wie ehr gestorben, sondern auf<br />

recht ludrisch midt ceremonien und gesengen begraben lassen. Der Einlaster, solt<br />

ehrliger man sagen, Petrus, so sich einen abt zu Bergen fur Magdeburgk nennet 42),<br />

der auch abegetretten von den fußstapfen seiner furfahren und zum lutheranen und<br />

mamelucken worden, hatte dem loblichen fursten eine vormeime leichpredig gethan<br />

und weidlich auff die catholische kirche geschmelert. Nach vielen lesterworten hatt<br />

ehr das godtlose und vom teuftel gemachte fiachsliedt angefangen: "Erhalt uns her<br />

bey deinem wort und steuEr] des babsts und turcken mordt." Es sein auch alle catho­<br />

Zische priester und diener genzlich abegeschafft und enturlaubet. Ahm abendt Laurentii<br />

martiris desselben jahres hatt der furst Julius ein mandat ahn alle stedte,<br />

c10ister und pfar des gantzen furstenthumbs außgehen lassen, das man sich des ambts<br />

der messe genzlich auff weitern bescheidt enthalten solte 43). Balt darnach hatt sich<br />

der furst das gantze landt huldigen lassen und allen stenden in der huldigung zugesagt,<br />

einen jeglichen, was standes ehr auch sey, bey seinen alten privilegien und<br />

gerechtigkeit zu lassen und zu schutzen. Was aber erfolget, hatt die zeit gegeben.<br />

Do nuhn die huldigunge des landes geschein, hatt der furst eine kirchenvisitation<br />

anrichten lassen und dartzu berueften den erlichen [I] und nichts nutzenden mahn<br />

Petrum zu Berge, so ein abt genant 44), D. Cemnitzium 45), D. Jacob SchmideI 46 ),<br />

Burchart von Cram 47), Curdt von SweicheI 48 ). Diesse seindt umb Martini ins c10ister<br />

U) über Herzog Julius und seine refonnatorisdte Tätigkeit vgl. ebenfalls zuletzt<br />

H. Reller, (s. die vorige Anm.) S. [7 ff. (ebda. Anm.7 Angabe der bisherigen widttigeren<br />

Literatur).<br />

12) Petrus Ulner, geb. [513 zu Gladbadt, Benediktinennöndt in Werden und Helmstedt.<br />

5eit [555 Hofprediger Herzog Heinridts des Jüngeren, seit [56[ Abt des Klosters Berge zu<br />

Magdeburg. Vgl. ADB 39, [895, S. 11 [ f. (Janicke). Die Leidtenpredigt auf Herzog Heinridt<br />

den Jüngeren, gedruckt in Wolfenbüttel bei Cunradus Horn 1568 (StA. Wolfenbüttel,<br />

Landsdtaftsbibliothek Nr.1987). Danadt wurde das zitierte Lied am Sdtluß der Trauerfeierlidtkeiten<br />

beim Auszug aus der Kirdte gesungen.<br />

43) Mandat betr. das Verbot des Messehaltens und die Einführung der Confessio Augustana<br />

vom 14. August 1568. Vgl. RelIeT, a. a. O. S. 117.<br />

") S. Anm. 41.<br />

45) D. Martin Chemnitz, Braunsdtweiger Stadtsuperintendent und "Generalissimus<br />

Superintendens", vgl. Reller, a. a. O. S. 116 f. und 134 H. und Neue deutsdte Biographie<br />

(NDB) III S. 101 f. (Ernst Wolf).<br />

(8) D. i. Jacob Andreae gen. Sdtmidlein, vgl. Rel/er, a. a. O. S. 1[8 H., ferner Heinridt<br />

Gürsching, Jacob Andreae und seine Zeit (BI. f. Württ. Kirdtengesdt. 54. [954, S. 113-(56)<br />

und NDB I S. 177 (Peter Meinhold).<br />

47) Burchard von Cramm, herzoglidter Rat, vgl. Helmut Samse, Die Zentral verwaltung<br />

in den südwelfischen Landen vom 15.-17. Jh. (Qu. u. Darst. z. nieders. Gesdtichte 49, 1940)<br />

S. 189·<br />

(8) Curd von Schwicheldt d. Ältere, herzoglicher Rat, vgl. Samse, a. a. O. S.151.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519

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