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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

zu ersehende ist. Es seindt auch noch zwehne andere glocken darzu genommen,<br />

'Welche die eine in die 26 eentner und die geringste .•• eentner gewogen. Diese<br />

beiden glocken . .• in stucken geschlagen. Auch seint mehr aus der kirchen an kelchen,<br />

kirchenzirat und elenodien, so auff dem reventer 7) gehorig, ahn becken, kannen und<br />

sonsten andere geschir von messing und zinnern gefessen (so in einem geheimen orte<br />

des elosters vorborgen, von einem alten seniori, so im eloster geplieben 8), durch<br />

drau'Wort geoffenbaret) alles hin'Wegk genommen und gentzlich beraubet 'Worden.<br />

Es ist auch dabey nit geplieben, sondern es haben die innehabers de, eloisters, als die<br />

Bocke, auß unsern holtze 180 stucke des besten eichenholtzes gehau'Wen und nach<br />

irem sitz und erbheusern, so nit 'Weit von Eltze gelegen, fuhren lassen. Derwegen das<br />

holtz so schendtlich ahn eichenbaumen vorwustet, das es heutiges tages noch zu ersehende.<br />

Es haben die Bocke auch ein so godtlop lebent im eloster gefuhret midt<br />

brassen und schlemmen, das sie nit alleine midt glesern oder kannen, darauß sie getruncken,<br />

zufrieden gewesen, sondern sie haben die kelche aus der kirchen, so damals<br />

noch vorhanden gewesen, geholet und in eontumeliam saeratissimi saeri/icii einandern<br />

zugesoffen.<br />

Wie sie nuhn also das eloster Claus funff jahr innegehabt 9) und der lobliche furst<br />

hertzogk Henrich von Braunsch'Weig zum Ziegenhagen, do ehr gesessen, seiner gefencknuß<br />

erlediget 10) und nach Halle in Sachsen, da domals Keys. Maytt. midt irem<br />

krigsvolck gewesen, gezogen, ist ehr durch zuthundt Keyserlich. Maytt. 'Wiederumb<br />

ins landt gezogen und alle heuser, stedte und eloster 'Wiederumb eingenommen, haben<br />

sich die Bocke auff dem cloister Claus hart geweigert. Es hatt aber der furst ahn sie<br />

so hart geschrieben, das sie das eloster haben reumen mussen; indem kumbt frater<br />

Henrich Kothman 11) ins eloster. Wie nuhn die Bocke im abzihen wahren, haben<br />

sie gemelten Henrichen Kothman gebeden (der sich dan der haußhaltunge wiederumb<br />

hatte angenommen), das ehr inen des eloisters pferde und wagen lichen wolte,<br />

das sie ime sein [!] haupgerete nach irem erbsitz fuhren wolten; hatt er inen solches<br />

vergundt in hofnung, sie 'Wurden ime dieselben 'Wiederumb schicken, aber weder<br />

pferde noch wagen, ob sie vielmals darumb anhielten, wiederbekomen, das also der<br />

her und die conventualen das ledige eloster wiederumb bekomen.<br />

7) Remter.<br />

S) Nach der Landesbeschreibung des Kammenneisters Andreas Bessel für den Schmalkaldischen<br />

Bund waren 1544 und 1546 noch "drei alte munche" in Clus (Stadtarchiv Braunschweig,<br />

BIll 5, Schmalkald. Bund, Bd.17 BI. 577-580 und 614 v).<br />

I) Siehe oben Anm. 6.<br />

10) Siehe oben Anm. 3.<br />

U) Heinrich Kothmann, aus Gandersheimer Bürgerfamilie, wohl schon vor 1510 in<br />

Clus eingetreten (ein 1511 von ihm geschriebenes Missale jetzt in der Stiftskirchenbibliothek<br />

Gandersheim Hs 141), hatte sich bei der Schmalkaldischen Visitation vom 11. Oktober 1542<br />

zunächst den Forderungen gefügt ("wil ablegen und die ordnung annemen", 1 Alt 1583<br />

Bd.l BI. 111, vg1. auch Kayser, [wie Anm. 4] S. 35 Anm. 49), muß sich dann aber schon vor<br />

1544 zu seinem Abt nach Marienstein ins Exil begeben haben. Am 1. Februar 1548 erscheint<br />

er erstmals urkundlich als Prokurator (Cellerarius) des Klosters (VII B Hs 310 BI. 11), zum<br />

letzten Mal am 11. Februar 1561 (VII B Hs 311).<br />

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