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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

Auf die Erwähnung kupferner Münzen wird grundsätzlich verzichtet. Hierin<br />

unterscheidet sich Goethe von anderen Berichterstattern 154). Wichtiger noch<br />

erscheint ein weiteres: Goethe ändert zweimal das Prinzip der Gliederung. In den<br />

Notizen von 1805 sind die Gepräge systematisch nach Metallen geordnet. Zuerst<br />

werden die goldenen, dann die silbernen Münzen genannt. Im Brief an den Herzog<br />

werden die silbernen griechischen Städtemünzen an den Anfang gerückt. Hier<br />

15() Die Münzensammlung in Besudlerberidlten und Beireis-Sdlrifttum: Ca pp e I (Studium<br />

in Helmstedt 1778) in:Merbach, Nadlträge 63. - Anonymus (Besuch 178z )<br />

in: B e s s m e r t n y, Beireis I %0: "Ein Münzkabinett, worin die ältesten phönicisdlen.<br />

griedlisdlen und römisdlen goldenen, silbernen und kupfernen Münzen, die sogen. numi<br />

folidi, die anfangen, wo die römisdlen und byzantinisdlen Münzen aufhören; die vollständige<br />

Sammlung von Bracteaten, von der größten Art von einigen Zollen im Durchmesser, bis auf<br />

die kleinsten und selbst arabisdle Bracteaten, woran man sonst gezweifelt hatte. Von den<br />

neueren und seltensten in den drei Metallen, audl ganze Münzen Suiten von einigen Häusern,<br />

z. E. - neuern römisdlen Kaisern, Königen, Kurfürsten, audl Reidlsstädten, befindlich<br />

sind ..." - Paulus (Besuch 1787) in: Levin, Eindrüdce 3. - Meermann (Besuch<br />

1791) 88. - Bö t ti ger (Besuch 1793) in: He ist e r 158: "Griechisdle Städte- und<br />

Königsmünzen in Gold hatte er, wie er mir sagte, nicht sammeln wollen. Es waren daher<br />

nur einige AIexander, ein Philipp und ein Lysimachus da. Aber hödlst respektabel war die<br />

Suite von den römisdlen Kaisern. Ich fand sie vollständiger als die in Gotha, und selbst<br />

Dresden hat mandle Stüd:e nidlt, so viel ich midl erinnern kann, die idl als n u m 0 S<br />

uni c 0 s hier zu sehen bekam. Es waren, die Byzantiner nicht mitgerechnet, weldle eine<br />

eigene Suite madlen, gewiß an 500 Goldmünzen. Von Trajan waren allein IZ Goldmünzen<br />

da, darunter einige vortreffiidle a I i m e n t a r i i I tal i a e. Hier war es aber audl, wo idl<br />

meinen Herrn Hofrath, dessen Kenntnisse in der alten Numismatik idl bis dahin nur bewundern<br />

konnte, zum erstenmal auf einem kleinen Irrthum zu betreffen glaubte ..." E b d a.<br />

z59-z60: "Viel Vergnügen madlte es mir, die berüdltigte und kontroverse Spottmünze auf<br />

den Gallien, G a lli e n a e Au g u s ta e, mit der Umsdlift pax u b i q u e, hier in N atura<br />

zu sehen [...] überhaupt wurde bei jeder besonders seltenen Münze das Münzbuch herbeigebradlt,<br />

wo sie besdlrieben steht. Idl hätte ihm diese Beweisführung gerne gesdlenkt, da sie<br />

uns viel Zeit raubte. Aber der Mann wollte mich doch audl seine kostbare Münzbibliothek<br />

sehen lassen, in der aber dodl nur alte Werke befindlich zu sein sdlienen; denn gegen alle<br />

neueren bewies er eine entsdliedene Verachtung." E b d a. z60-z61: "Da idl über die Edltheit<br />

einiger Münzen meine kleinen Bedenklichkeiten zu äußern gewagt hatte, so zeigte er mir,<br />

nadldem wir mit den alten Münzen zu Ende waren, in einem N ebensdlränkchen mehrere Kästdlen<br />

voll aussortirter unechter Münzen in Gold, Silber und Bronce und bewies mir dadurm,<br />

daß er aum dieses zu untersmeiden wisse. Indessen behielt im dodl über Mandles meine<br />

Zweifel. Wir gingen hierauf zu den Brakteaten des Mittelalters über, wo nach seiner Angabe<br />

die älteste der Zeit Friedridls des Rothbarts angehört. Diese Sammlung war außerordentlim<br />

reim und vollständig. Aber wie groß war erst mein Erstaunen, als wir zu den neueren Münzen<br />

kamen. Alle Medaillen, die man in den ausgezeidlnetsten Sammlungen sonst nur in Silber<br />

findet, waren hier, sobald sie überhaupt in Gold ausgeprägt worden waren, in diesem Metall.<br />

Hier war ein erstaunlidler Reichthum an Spott-, Belagerungs-, Noth-Münzen, und was sonst<br />

die neuere Numismatik für Seltenheiten hat. Die bei weitem kompleteste Sammlung waren<br />

in Gold und Silber die päpstlirnen Münzen. Hier sah im auch die Spottmünze, als der<br />

Prätendent a. 1717 Gibraltar belagerte und eine Münze sdllagen ließ mit der Legende: au t<br />

vincere aut mori. Die Engländer erwiederten es und gaben eine mit dem Revers: datur<br />

te r t i um: abi r e." S. Z61-z61: "Eine besondere Sammlung machten die Akademisdlen­<br />

Jubelfeier-Münzen, wohl zoo Stüd:, viele in Gold. Audl die herühmten Chursädlsisdlen<br />

Planetenthaler, welrne der versdlwenderische König August II. zum Andenken seines<br />

Planetenturniers prägen ließ, sah ich hier in vorzüglim sdlönen Exemplaren." - A n ton<br />

(Besum 1794) 358: "Welm' eine Menge von Gold und Silber ist nidlt hier allein beisammen!<br />

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