27.12.2013 Aufrufe

Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

liche Mitverwalter Markus von Elpen unter militärischer Bededmng erneut in Clus<br />

eingesetzt 23). Während Abt Heinrich Pumme wenige Tage später unter Mitnahme<br />

von Siegel, Urkunden und liturgischen Geräten nach Hildesheim floh 24), bezog die<br />

alte Stifts äbtissin Magdalena von Chlum am 2.5. Juli 1576 persönlich Quartier in<br />

Clus 25). Es gelang ihr dadurch, dem herzoglichen Beamten die Ausübung der Verwaltung<br />

in Clus unmöglich zu machen. Sie konnte aber, inzwischen auf den Tod<br />

erkrankt, nicht verhindern, daß am 2.4. Januar 1577, vier Tage vor ihrem Ableben,<br />

Kommissare des Herzogs gewaltsam in Clus eindrangen und als neuen herzoglichen<br />

Verwalter den früheren Seesener Amtmann Barwart Mente einsetzten 26).<br />

Während der nun folgenden Besetzung der Abtei des Reichsstifts für des Herzogs<br />

Tochter Elisabeth, obgleich das Kapitel weiterhin zu der von ihm rechtmäßig gewählten<br />

Nachfolgerin der Äbtissin, ihrer Schwester Margareta von Chlum, zugleidt<br />

Äbtissin des Stifts Neuenheerse, hielt, und während die Klöster Brunshausen und<br />

Clus in den Händen herzoglicher Verwalter waren, versuchte Abt Heinrich Pumme,<br />

von seinem Exil im Hildesheimer St. Michaelskloster aus für die Restitution von<br />

Clus zu wirken. Der dort mit einem kleinen Restkonvent verbliebene Prior konnte<br />

ihn mehrmals in Hildesheim aufsuchen 27), und auch mit dem Kapitel des Reichsstifts<br />

Gandersheim bestand über dessen Hildesheimer Syndikus Dr. Albrecht Busch ständige<br />

Verbindung. Es gelang, beim Kaiser am 9. Dezember 1579 ein weiteres Mandat<br />

an Herzog Julius zu erwirken, die Klöster Brunshausen und Clus unverzüglich an<br />

die rechtmäßige Gandersheimer Äbtissin Margareta von Chlum herauszugeben, wogegen<br />

der Herzog beim Reichskammergericht Berufung einlegte und sowohl die<br />

Okkupation als auch alle Rechte der Äbtissin in bezug auf die Temporalien der<br />

bei den Klöster bestritt 28).<br />

Am 2.6. August 1586 erreichte der Abt nochmals ein förmliches Schutzdiplom<br />

Kaiser Rudolfs 11. für sich und die Cluser Konventualen, dazu ein Mandat an alle<br />

Klöster und Städte, an die Clus Kapitalien ausgeliehen hatte, die fälligen Zinsen an<br />

das Kloster weiterzuzahlen, soweit dies auf den Druck des Herzogs hin unterblieben<br />

war 29). Verhandlungen, für den Abt freies Geleit zur Rückkehr nach Clus zu<br />

erwirken, liefen seit 1582., hatten aber kein Ergebnis.<br />

Endlich bot die Katastrophe der zweiten vom Herzog in Gandersheim eingesetzten<br />

evangelischen Äbtissin Margarete von Warberg und in deren Folge der<br />

Neuenheerser Vertrag vom 16. Februar 1588, welcher der rechtmäßigen Äbtissin<br />

Margareta von Chlum wieder die Gandersheimer Abtei zurückgab 30), und schließlich<br />

23) 1 Alt 3493.<br />

2t) Am 9. Juli 1576, vgl. 2. Alt 3496.<br />

26) 1 Alt 3496.<br />

28) 11 Alt Gand. Fb. 1,111, 3.<br />

27) 1 Alt 3493.<br />

28) 6 Urk 939.<br />

29) 10/11 Urk 134 und 135.<br />

80) 6 Urk 593. VgI. außerdem zur Verurteilung der Margarete von Warberg K. Kronenberg,<br />

Verfallene Ritterburgen um Gandersheim (Aus Gandersheims großer Vergangenheit<br />

Heft 1, 1960), S. 30 ff.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!