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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

daß jede Beireis-Deutung unzulänglich bleiben muß, wenn sie nicht zugleich das<br />

berücksichtigt, was sich über sein Wesen nur in der Legende ausspricht 15).<br />

Es ist verständlich, daß der Gestalt des Magus-Professors in Helmstedt immer<br />

ein starkes Interesse entgegengebracht worden ist. Bis heute spielt Beireis in der<br />

örtlichen Traditionspflege eine hervorragende Rolle. Das hängt nicht nur mit den<br />

Eigenheiten seiner Person zusammen, sondern läßt sich auch mit der Wirkung des<br />

historischen Goethe-Besuches in Verbindung bringen. Durch diesen Besuch wurde<br />

Helmstedt zur Goethe-Stätte und jeder Versuch, Beireis herauszustellen, schien durch<br />

den Namen des großen Dichters von vornherein gerechtfertigt. "Die Stätte, die ein<br />

guter Mensch betrat ist eingeweiht", so lautete das anspruchsvolle Motto, das dem<br />

Katalog der Helmstedter Goethe-Beireis-Ausstellung des Jahres 1930 vorangestellt<br />

wurde 16). Dies war die eine Möglichkeit, sich mit dem Thema zu befassen,<br />

indem man es vom lokalen, universitätshistorischen Blickpunkt aus betrachtete. Wir<br />

haben uns hiervon zu lösen, indem wir als eigentliches Betrachtungsfeld den Text<br />

der Goetheschen Beireis-DarsteIIung selber wählen und umgekehrt fragen: was hat<br />

die Begegnung mit Beireis für Goethe bedeutet 17). Es versteht sich, daß eine solche<br />

Umstellung der Frageperspektive mancherlei neue Aspekte und Schwierigkeiten mit<br />

sich bringt 18).<br />

I!. GOETHE IM TODESJAHR SCHILLERS<br />

Als Goethe im Jahre 1805 zu Beireis fuhr, stand dieser in seinem 76. Lebensjahr.<br />

Er ist schon so alt, dap man sich eilen mup, um ihn und seine Besitzungen<br />

noch zusammenzufinden, schrieb der Dichter an Frau von Stein kurz vor seiner<br />

Abreise 19). Knapp zwanzig Jahre später, nun selber im hohen Alter stehend,<br />

diktierte Goethe seine Helmstedt-Erinnerungen. Sie wurden in die Tag- und<br />

Jahreshefte aufgenommen und im Rahmen dieses Buches, das eine Art Fortsetzung<br />

und Ergänzung zu Dichtung und Wahrheit darstellt, im Jahre 1830 für den Druck<br />

15) Be s s m e r t n y, Beireis 98-133.<br />

16) G 0 e t h e - Bei re i s - Aus s tell u n g I 9 3 0 S. I; vgI. B ei r eis - Aus s tel -<br />

lung 1960.<br />

17) V gl. L e v in, Romantiker 73 Anm. 6.<br />

18) Für freundlich gewährte Hilfe und für schriftliche und mündliche Auskünfte, die diese<br />

Arbeit gefördert haben, möchte ich hier meinen herzlichen Dank aussprechen: den Damen<br />

und Herren der Her zog - A u g u S t - Bi b I i 0 t he k, WolfenbütteI; den Nationalen<br />

Forschungs- und Gedenkstätten in Weimar, Go e t he - Sc hili e r - Are h i v und<br />

G 0 e t h e - N a ti 0 n a 1 - Mus e um; den Arbeitsstellen des G 0 e t h e - W ö r t e r -<br />

b u eh s in Berlin, Hamburg und Tübingen; Herrn Rolf V 0 I k man n, Leiter der ehemaligen<br />

Universitätsbibliothek Helmstedt, Herrn Museumsdirektor Dr. A d r i a n i, Anton­<br />

Ulrich-Museum, Braunschweig; Herrn Dr. J a c 0 b s am Kunsthistorischen Seminar der<br />

Universität Hamburg und Herrn Prof. Dr. Li e t z am Mineralogischen Institut der Universität<br />

Hamburg. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle Frau Diplombibliothekarin<br />

Irene B erg, die mich bei der Beschaffung von Literatur unterstützte und das Schrifttumsverzeichnis<br />

überarbeitete.<br />

18) B 19, 38 (Goethe an Charlotte Y. Stein, H.8. 1805).<br />

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