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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

15. Jh., die bekanntlich von Clus ihren Ausgang genommen hat S). Das Werk liegt<br />

zusammen mit dem kleineren "Syntagma eccIesie Gandesiane" des gleichen Verfassers<br />

noch im Autograph vor '). G. W. Leibniz hat in seinen "Scriptores rerum<br />

Brunsvicensium" größere Auszüge daraus veröffentlicht 11); im übrigen harrt die<br />

Handschrift noch der vollständigen Edition. Der Verfasser Henricus Bodo (An ge­<br />

Ionius) 6), der aus AIfeld stammte und vor 1505 als Mönch in Clus eingetreten war,<br />

hatte seine Cluser Chronik auf Veranlassung des bedeutenden, gleichfalls aus Alfeld<br />

stammenden Abtes Konrad (V.) Hyssing im Jahre 1513 begonnen und wenig später<br />

das Gandersheimer Syntagma in Angriff genommen. Beide Werke ließ er im Jahre<br />

1531 von dem Buchbinder des Klosters zusammenbinden 7). Für weitere Eintragungen<br />

waren leere Lagen vorgesehen. Auf diesen setzte der Verfasser seine chronikalischen<br />

Aufzeichnungen über Clus bis zum Jahre 1539/40 fort. Zu Anfang 1541 wurde<br />

er zum Abt des Benediktinerklosters Marienstein bei Nörten-Hardenberg gewählt<br />

und verließ Clus 8). Das letzte Blatt mit den Eintragungen des Henricus Bodo, welche<br />

das Jahr 1540 umfaßten (nach BI. 160 v), ist herausgerissen und fehlt. Ein kurzer<br />

Nachtrag von jüngerer Hand (jetzt BI. 161 r) berichtet von dem Abtswechsel in Clus,<br />

wo nach dem Tode Konrads (V.) Hyssing am 15. Juni 1541 wenige Wochen später<br />

in Anwesenheit der Äbte Johannes von Reinhausen, Johannes von Bursfelde und<br />

Heinrich (Bodo) von Marienstein der bisherige Cellerarius in Clus Johannes (IV.)<br />

Mutken zum Abt gewählt wurde 8), und gibt eine Namensliste des damals vorhandenen<br />

Konvents.<br />

Mit der Wahl des Abtes Johannes (IV.) Mutken im Jahre 1541 setzt die nunmehr'<br />

aufgefundene und unten erstmalig edierte Fortsetzung der Chronik ein. Sie gibt uns<br />

eine erwünsmte Smilderung der schidcsalhaften Ereignisse, welme Ous in der<br />

Reformationszeit trafen, angefangen von der ersten Einführung der lutherismen<br />

I) Die reidte Literatur zur Bursfelder Refonn, die vor allem den Forsdtungen von<br />

P. Dr. Paulus Volk von Maria-Laach verdankt wird, findet sidt in dessen großer Edition<br />

"Die Generalkapitelsrezesse der Bursfclder Kongregation" Band I, 1955, S.I-5 ver.leidtnet.<br />

Für den Anteil von aus an der Refonn im besonderen die sdtöne Arbeit von Hennann<br />

Herbst, Das Benediktinerkloster Klus bei Gandersheim und die Bursfelder Reform (Beiträge<br />

zur Kulturgesdtichte des Mittelalters und der Renaissance, hrsg. von Walter Goetz, Band So,<br />

1931).<br />

I) Herzog-August-<strong>Bibliothek</strong> Wolfenbüttel, eod. Guelf. 19.13 Aug. 4°. Zur Beschreibung<br />

und Einteilung des Codex (im folgenden abgekürzt: CC) vgl. Herbst, a. a. O. S.8 ff., besonders<br />

S. 13-15. Für die mir gegebene Möglichkeit, die Handschrift eingehend zu überprüfen,<br />

danke idt meinem verehrten Kollegen, Herrn ßibliotheksoberrat Dr. Hans Butzmann,<br />

aufs herzlidtste.<br />

') Bd.II (Hannover 1710), S. 346-370: Selecta ex Chronico Clusino.<br />

e) Vgl. Herbst, a. a. O. S. 16 ff.<br />

7) Notiz am oberen Rande der Innenseite des Rückendeckeis. Sie ist gegenüber Herbst,<br />

a. a. O. S. 15 Anm. :1 ridttig zu lesen: "Anno domini 15P ligatus est presens liber per fratrem<br />

in hac ausula inclusus [!) Katherine."<br />

8) Herbst, a. a. O. S. 19 f.<br />

') Vgl. die Urkunde vom 15. Juli 1541 (10/11 Urk 119)' Die angegebenen Archivsignaturen<br />

sind, falls nimt ausdrüdclidt anders vermerkt, sämtlidt sohne des Niedersämsismen<br />

Staatsarchivs Wolfenbüttel.<br />

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