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Braunschweigisches Jahrbuch 49.1968 - Digitale Bibliothek ...

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<strong>Digitale</strong> <strong>Bibliothek</strong> Braunschweig<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042519<br />

Jugend und Erziehung des Herzogs Philipp Sigismund<br />

zu Braunschweig und Lüneburg,<br />

späteren Bischofs von Verden und Osnabrück<br />

Zu seinem 400. Geburtstag am 1. Juli 1968<br />

Von<br />

Marie Tielemann<br />

Das 16. Jahrhundert, das Jahrhundert der Reformation, zeigt, besonders in seiner<br />

1. Hälfte, in vielen deutsmen Ländern nimt nur religiöse, sondern aum weitgehende<br />

politisme Umwälzungen. Auffallend ist, daß neben dem Neuen viele z. T. uns nom<br />

unbekannte alte Lebensformen weiter bestehen. Diese übergangszeit ist besonders<br />

interessant in den von dem mittleren Hause Braunsmweig regierten Ländern. Neben<br />

den markanten Persönlimkeiten seiner Herrsmer erregt aum die Gestalt des Herzogs<br />

PhiIipp Sigismund, des Bismofs von Verden und Osnabrück, unser Interesse. über<br />

seine Jugendzeit, die er im Braunsmweigismen verlebte, soll im folgenden berimtet<br />

werden.<br />

Heinrim der Jüngere von Braunsmweig-Wolfenbüttel (1514-1568) hatte 1535<br />

durm ein Primogeniturgesetz 1) die Erbfolge in den von ihm regierten welfismen<br />

Landesteilen festgesetzt. Seine beiden ältesten Söhne, Karl Viktor und Philipp<br />

Magnus, waren 1553 in der Smlamt von Sievershausen gefallen. Der jüngste, JuIius,<br />

an den Füßen verkrüppelt, war für den geistlimen Stand bestimmt. Der Vater wollte<br />

ihn von der Erbfolge aussmIießen, weil er sim der evangelismen Lehre zugewandt<br />

hatte, die Heinrim erbittert bekämpfte. Da Julius glaubte, für seine Freiheit fürmten<br />

zu müssen, floh er zu seinem Smwager Johann von Brandenburg nam Küstrin.<br />

1556 smloß Heinrim eine zweite Ehe mit Sophia von Polen, aber die Hoffnung, aus<br />

dieser Ehe einen Namfolger zu erhalten, erfüllte sim nimt. Im Alter aum der evangelismen<br />

Lehre gegenüber milder gestimmt, sumte er die Aussöhnung mit Julius,<br />

und dieser kehrte 1559 nam Wolfenbüttel zurück. 1560 vermählte er sidt mit Hedwig<br />

von Brandenburg, der Tomter des Kurfürsten Joamim 11. Das junge Paar erhielt<br />

die Häuser in Sd1laden und Hessen, deren Einkünfte allerdings remt gering waren.<br />

Zu dem besdteidenen Hofstaat gehörte 1564-1568 der Baumeister Paul Francke 2),<br />

der einen Umbau des Smlosses leitete. (Als die Herzogin Hedwig ihren Witwensitz<br />

in Hessen nahm, wurde das Smloß weitgehend umgebaut. Das Inventar der Sd1lo6-<br />

kapelle, zu dem aum der Taufstein gehört, den Philipp Sigismund 1595 seiner Mutter<br />

gesmenkt hatte, befindet sim heute in der Johanniskirme in WoIfenbütteI.)<br />

1) Vergl. D. Mattbes: Der braunschweigische Primogeniturvertrag von IS3S und die<br />

Gefangenschaft Herzog Wilhelms. <strong>Braunschweigisches</strong> Jahrb. 47, 1966, S. S-S I.<br />

I) H. Samse: Die Zentral verwaltung in den südwelfischen Landen vom IS. bis 17. Jh.<br />

Hildesheim U. Leipzig 1940. S. 110 f.<br />

1°5

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