Rotes Grün
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Produzenten der Dinge<br />
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Mit dieser Verallgemeinerung im Sinne von »Ökologie für ausnahmslos<br />
alle« kommt dann auch die Produktion jenseits des Elementaren viel<br />
stärker in den Blick. Und das muss dann kein Willkürakt sein. Denn auch<br />
in der Produktion vereinigt sich an vielen Stellen, was auf Dauer getrennt<br />
schien. Folgenreich sind Aufhebungen, die sich aus den Produktivkräften<br />
selbst ergeben, die nicht willkürlich vollzogen werden. Diese Aufhebungen<br />
werden sichtbar, wenn man sowohl den linken Holzhammer<br />
der Anklage als auch den konservativen Glauben an die Ewigkeit heutiger<br />
Produktionsverhältnisse weglässt.<br />
Begeben wir uns also in die Höhle des Löwen, in das Innere der großen<br />
Unternehmen. Und fragen wir uns bei diesem Gang ins Unbekannte, ob<br />
die übliche Sicht auf diese Produktionswelt vielleicht zu korrigieren ist.<br />
Diese Sicht hat zwei Seiten: einerseits die Bewunderung all der technischen<br />
Meisterwerke, die das industrielle Getriebe hervorbringt, andererseits<br />
das Entsetzen über den Preis, den dort nicht die Konsumenten,<br />
sondern die Produzenten und die Umwelt zu zahlen haben. Denn bei<br />
allem Fortschritt gilt häufig noch immer die berühmte Zeile aus dem<br />
ersten Band des »Kapital«: »Die kapitalistische Produktion entwickelt<br />
daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses,<br />
indem sie zugleich die Springquellen allen Reichtums<br />
untergräbt: die Erde und den Arbeiter.« (Marx 1975: 529f.)<br />
Trotz aller menschlichen und ökologischen Kosten wird von vielen<br />
immer noch behauptet: Nur der Zwang zum vollen Einsatz lässt am<br />
Ende effizient gefertigte Produkte entstehen. Nur wenn das Getriebe<br />
auf vollen Touren läuft, bleiben Effizienz und Innovation gewahrt. Wäre<br />
dieses Modell tatsächlich alternativlos, dann hätten von außen gesetzte<br />
Zwänge wie etwa die Peitsche der Konkurrenz ihren Sinn. Dann wäre<br />
ökologische Verantwortung für sinnvolle Mengen und akzeptable Qualitäten<br />
nur von außen zu setzen und nicht von innen zu gewinnen. Muss<br />
das so sein? Und ist das überhaupt eine zutreffende Beschreibung? Passiert<br />
in industriellen Unternehmen, also dort, wo einst in Gestalt der<br />
organisierten Arbeiterklasse das Herz alternativen Verlangens schlug,<br />
nur technische Erneuerung und sonst gar nichts?<br />
Eine der fundamentalen Trennungen ist die von Kopf und Hand, die<br />
ihrerseits mit anderen Trennungen korrespondiert: von Leitung und<br />
Ausführung, von unternehmerischen Wollen und dem sich Fügen der<br />
Beschäftigten. Herrschaft gründet nicht nur, aber auch auf Wissen.