Rotes Grün
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Produzenten der Dinge<br />
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duktion: Der verminderte Rohstoffverbrauch des Unternehmens senkt<br />
die Kosten und stärkt die Fähigkeit, in neue Produktlinien zu investieren.<br />
So steigert bisher jeder Effizienzgewinn an der einen Stelle den Verbrauch<br />
an einer anderen.<br />
Wer den Teufelskreis des permanenten Einkommen-Rebounds durchbrechen<br />
will, muss die ökologische Wahrheit in die Systeme bringen und<br />
deutlich mehr Gleichheit wagen, damit Ökologie für alle möglich wird.<br />
Wer solche Optionen bietet, kann dann auch mit den üblichen Ausreden<br />
fertig werden, die sich auf die Konsumentensouveränität berufen. Dann<br />
könnte auch die Emotionalisierung der ausschließlichen Eigennutzung<br />
bei Automobilen oder anderen Konsumgütern schwächer werden. Die<br />
Renitenz der auf individuelle Lösungen setzenden Konsumenten dürfte<br />
erheblich schrumpfen, wenn kollektive Lösungen attraktiv werden –<br />
nicht nur in der Konsumtion, sondern auch in der Produktion.<br />
Produzenten der Dinge –<br />
vom ausgebeuteten Objekt zum selbstbewussten Subjekt<br />
Die moderne Wirtschaftswelt ist eine Welt der Trennungen und Gegensätze:<br />
Kapital und Arbeit, Profit und Lohn, Kampf am Markt und Kooperation<br />
im Betrieb, Unternehmen und Haushalt, Schuldner und Gläubiger,<br />
Vermieter und Mieter, Produzent und Konsument, Investor und Sparer.<br />
Diese Welt der Trennungen bedarf permanent des äußeren Zusammenhalts:<br />
Märkte, Verträge, verlässliche Rechte und staatlicher Zwang. Die<br />
bis heute übliche Vorstellung lautet: Die Welt der Trennungen funktioniert,<br />
solange Recht und Gesetz dafür sorgen, dass das Getrennte produktiv<br />
und effizient zusammenkommt.<br />
Die Zweifel an dieser Sicht werden stärker. Dass mit dem gewohnten<br />
Repertoire die aus den Trennungen resultierende soziale und ökologische<br />
Verantwortungslosigkeit gegenüber der jeweils schwächeren<br />
Seite, den Beschäftigten, den Konsumenten, den Mietern und insbesondere<br />
gegenüber der Natur, aufgehoben werden könne, glauben nur<br />
noch Wenige. Deshalb gehört die eigentlich naheliegende, aber selten<br />
gestellte Frage wieder auf die Tagesordnung: Können diese Gegensätze,<br />
zumindest einzelne von ihnen, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich,<br />
auf ihrem je eigenen Gebiet, aufgehoben werden?