27.12.2013 Aufrufe

Rotes Grün

Rotes Grün

Rotes Grün

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Produzenten der Dinge<br />

89<br />

duktion: Der verminderte Rohstoffverbrauch des Unternehmens senkt<br />

die Kosten und stärkt die Fähigkeit, in neue Produktlinien zu investieren.<br />

So steigert bisher jeder Effizienzgewinn an der einen Stelle den Verbrauch<br />

an einer anderen.<br />

Wer den Teufelskreis des permanenten Einkommen-Rebounds durchbrechen<br />

will, muss die ökologische Wahrheit in die Systeme bringen und<br />

deutlich mehr Gleichheit wagen, damit Ökologie für alle möglich wird.<br />

Wer solche Optionen bietet, kann dann auch mit den üblichen Ausreden<br />

fertig werden, die sich auf die Konsumentensouveränität berufen. Dann<br />

könnte auch die Emotionalisierung der ausschließlichen Eigennutzung<br />

bei Automobilen oder anderen Konsumgütern schwächer werden. Die<br />

Renitenz der auf individuelle Lösungen setzenden Konsumenten dürfte<br />

erheblich schrumpfen, wenn kollektive Lösungen attraktiv werden –<br />

nicht nur in der Konsumtion, sondern auch in der Produktion.<br />

Produzenten der Dinge –<br />

vom ausgebeuteten Objekt zum selbstbewussten Subjekt<br />

Die moderne Wirtschaftswelt ist eine Welt der Trennungen und Gegensätze:<br />

Kapital und Arbeit, Profit und Lohn, Kampf am Markt und Kooperation<br />

im Betrieb, Unternehmen und Haushalt, Schuldner und Gläubiger,<br />

Vermieter und Mieter, Produzent und Konsument, Investor und Sparer.<br />

Diese Welt der Trennungen bedarf permanent des äußeren Zusammenhalts:<br />

Märkte, Verträge, verlässliche Rechte und staatlicher Zwang. Die<br />

bis heute übliche Vorstellung lautet: Die Welt der Trennungen funktioniert,<br />

solange Recht und Gesetz dafür sorgen, dass das Getrennte produktiv<br />

und effizient zusammenkommt.<br />

Die Zweifel an dieser Sicht werden stärker. Dass mit dem gewohnten<br />

Repertoire die aus den Trennungen resultierende soziale und ökologische<br />

Verantwortungslosigkeit gegenüber der jeweils schwächeren<br />

Seite, den Beschäftigten, den Konsumenten, den Mietern und insbesondere<br />

gegenüber der Natur, aufgehoben werden könne, glauben nur<br />

noch Wenige. Deshalb gehört die eigentlich naheliegende, aber selten<br />

gestellte Frage wieder auf die Tagesordnung: Können diese Gegensätze,<br />

zumindest einzelne von ihnen, nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich,<br />

auf ihrem je eigenen Gebiet, aufgehoben werden?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!