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Rotes Grün

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– wie die Ideen in Bewegung kommen<br />

159<br />

spirator der »Transition-Town-Bewegung«, der sich um ein Netz von resilienten,<br />

also im positiven Sinne widerstandsfähigen, Kommunen bemüht:<br />

»Wir brauchen ein Verständnis von Resilienz, das sich nicht nur mit<br />

dem bloßen Überleben im Katastrophenfall beschäftigt. Resilienz ist<br />

vielmehr als positiver und konstruktiver Prozess zu verstehen … Zur Stärkung<br />

von Resilienz sind Zeit, Ressourcen und eine vorausschauende, kreative<br />

Planung erforderlich … Uns fehlen Geschichten, die davon erzählen,<br />

wie eine energiesparende Welt voller resilienter Gemeinschaften<br />

tatsächlich klingt, riecht, aussieht und sich anfühlt. Es ist ebenso schwierig<br />

wie wichtig, eine Vorstellung dieser Welt zu entwickeln, die so verlockend<br />

ist, dass die Menschen morgens aus dem Bett springen und sich<br />

für diese Welt ins Zeug legen.« (Hopkins 2012: 48)<br />

<strong>Rotes</strong> <strong>Grün</strong> – dieses Buch will genau das: eine Story bieten, die zum<br />

Handeln motiviert, indem sie die Signale der Hoffnung benennt und in<br />

einen Zusammenhang bringt. Denn die Kämpfe der Gegenwart werden<br />

umso stärker, je mehr sie gleichzeitig darstellen, wohin die Reise<br />

gehen könnte und sollte, welche gesellschaftliche Entwicklung möglich<br />

wird, wenn uns die Bleigewichte der Vergangenheit nicht mehr am<br />

Hals hängen.<br />

Soll es erkennbare Linien zwischen dem Heute, dem Morgen und<br />

dem Übermorgen geben, dann ist es falsch, einerseits nur über die direkt<br />

anstehenden Aufgaben zu reden und andererseits über ganz ferne<br />

Geschichten. Zu erzählen ist vielmehr, wie das heute schon Mögliche<br />

mit all dem verbunden ist, was noch nicht zum Greifen nahe liegt, aber<br />

vor dem Horizont schon deutlich aufscheint. So entsteht, was die Gehirne<br />

und die Emotionen gleichermaßen inspiriert: eine begeisterungsfähige<br />

Vision der mittleren Frist, eine kreative Interpretation der heranreifenden<br />

Möglichkeiten.<br />

Ein Politikstil, der nur aufgreift, was unmittelbar machbar erscheint,<br />

läuft immer Gefahr, durch die jeweiligen Ereignisse an Wucht zu verlieren.<br />

Diese Umstände können sehr unterschiedlich sein. Krisenangst<br />

lähmt den Offensivgeist. Forderungen werden teilweise erfüllt. Der Verweis<br />

auf schlechter gestellte Länder stärkt die Bescheidenen, schwächt<br />

die Vorreiter. Der allein auf unmittelbare Effekte setzende Politikstil<br />

kann – selbst wenn die Umstände günstig sind – keine geistige Kraft,<br />

keine echte Begeisterung entfalten.

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