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Rotes Grün

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– vom totalen Markt zu sektoraler Blüte<br />

151<br />

Produzenten der Dinge, des Geistes und des Gemeinwohls haben Aufgaben<br />

und Handlungslogiken, die sich qualitativ unterscheiden. Deshalb<br />

ergibt sich nicht irgendeine neue Mischung von Staat und Markt, sondern<br />

ein Drei-Sphären-Modell, in dem vieles so erscheint, wie es heute<br />

ist und dennoch – aufgrund weitgehend verwirklichter Gleichheit – eine<br />

ganz andere Bedeutung hat.<br />

Die wichtigste Sphäre dieses Modells ist die demokratisch und transparent<br />

gestaltete Gemeinwirtschaft mit öffentlichem Eigentum als tragender,<br />

aber nicht alleiniger Grundlage. Diese Gemeinwirtschaft funktioniert<br />

nach den Prinzipien der Bedarfs- und Kostendeckung. Sie unterliegt<br />

keinerlei Wachstumszwang und hat mit Schrumpfung kein grundsätzliches<br />

Problem. Denkbar ist, dass sie sich bei allen Energie- und Ressourcenthemen<br />

explizit das Ziel der Schrumpfung setzt. Aufgaben, die sich<br />

erledigt haben, weil sparsamere, systemische Lösungen zur Anwendung<br />

kommen, werden begrüßt.<br />

Der anstehende Paradigmenwechsel – weg vom Wachstumszwang, hin<br />

zur Bedarfsdeckung – kann in einem gut organisierten, transparenten und<br />

effizienten gemeinwirtschaftlichen Sektor weitgehend vollzogen werden.<br />

Stadtwerke im Verbund mit Bürgerkraftwerken und Energiegenossenschaften<br />

können und sollten in einer ersten Phase wachsen, um schlechte<br />

Arten der Energieversorgung zu verdrängen. Aber es gibt keinen inneren<br />

Wachstumszwang. Solche Organisationen können auch mit anhaltendem<br />

Umsatzrückgang fertig werden, weil sie in ihrer inneren Verfassung auf<br />

den Bedarf, nicht auf Umsatz und Gewinn ausgerichtet sind.<br />

Alles Elementare in Gemeinwirtschaft – das ist der Grundsatz, um<br />

den Zuständigkeitsbereich dieses Sektors zu bestimmen. Zum Elementaren<br />

zählt die gesamte bisherige Daseinsvorsorge: Gesundheit, Bildung,<br />

Kultur, Wasser, Entsorgung, öffentlicher Nah- und Fernverkehr. Hinzu<br />

kommen sollten nahezu alle netzgebundenen, nur als Monopol effizient<br />

funktionierenden Infrastrukturen, weite Teile der Energieversorgung<br />

und das Finanzsystem, damit Geld- und Kreditflüsse auf das Gemeinwohl<br />

verpflichtet werden können.<br />

Für alle Kommunen und für alle überregional tätigen öffentlichen<br />

Einrichtungen gelten bundesweit harte Standards sozialer und ökologischer<br />

Praxis. Permanent wird in bundesweiten Vergleichen über die<br />

Erfüllung der Gemeinwohlziele berichtet. Beispielhafte Einzelprojekte<br />

erhalten eine stattliche Anerkennung.

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