Rotes Grün
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– vom totalen Markt zu sektoraler Blüte<br />
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zeit weltweit kein einziges Modellland für klimaverträgliches Wirtschaften<br />
(Low-carbon- Modellland), an dem sich Reformprozesse in anderen<br />
Ländern orientieren könnten.« (WBGU 2011: 89)<br />
Auf dem Wege zu einem neuen Modell<br />
Wenn passende Modelle fehlen, aber der Handlungszwang offenkundig<br />
ist, rät Pragmatismus das zu tun, was in jedem Fall richtig ist. Was<br />
ist in jedem Fall richtig? Die Antworten auf diese Frage ergeben bereits<br />
eine lange Liste: massive Investitionen in die Ökologisierung der Energiewirtschaft,<br />
des Gebäudebestands, des Verkehrssystems und der Agrar-<br />
/Ernährungsindustrie; deutliche Reduktion des PKW- und Flugverkehrs,<br />
des Fleischkonsums und anderer nicht-nachhaltiger Aktivitäten; Senkung<br />
nicht nur der Klimagasemissionen, sondern auch des Ressourcenverbrauchs;<br />
Eindämmung des Rebound-Problems durch spürbare Verteuerung<br />
tendenziell aller der Natur entnommenen Stoffe und Lenkung<br />
der Nachfrage in Richtung soziale Dienste und Kultur.<br />
Diese ökologischen Aufgaben verlangen – wenn sie nicht gegen die<br />
Bevölkerung, sondern mit ihr auf den Weg kommen sollen – egalitäre<br />
Antworten: Einkommensgarantien für die vom Wandel negativ Betroffenen,<br />
massive Umverteilung von Einkommen und Arbeit, drastische<br />
Korrektur der Vermögensverhältnisse und Aufbau von Belegschaftseigentum<br />
in den Unternehmen, Ausbau des öffentlichen Sektors. Diese<br />
harten Einschnitte in tradierte Eigentumsverhältnisse sind auf Dauer unvermeidbar.<br />
Sie sind nicht zuletzt ein Mittel, um Produktivitätsgewinne<br />
in mehr Muße, mehr Freizeit, mehr Freiheit zu verwandeln.<br />
Auch für die Aufgaben, die noch keine überzeugenden Lösungen gefunden<br />
haben, ist zumindest eine Leitlinie zu beachten: Experimente<br />
wagen, die Breite der Optionen praktisch erproben. Es braucht Freiräume,<br />
um Neuland wirklich testen zu können. Vor allem in den Kommunen<br />
könnte und sollte es einen lebendigen Nährboden für verschiedene<br />
Wege zu ökologischen und solidarischen Städten und Gemeinden<br />
geben. Das aber erfordert, wie mehrfach betont, die Befreiung aus fiskalischen<br />
Zwangsjacken, die immer dann besonders eng sind, wenn der<br />
Bedarf, auch der Experimentierbedarf, am größten ist.<br />
Für all diese grün-roten Reformprojekte, ob sie eher auf der Bundesebene<br />
oder eher kommunal angesiedelt sind, wäre ein übergreifendes<br />
Motto passend: Hineinwachsen in eine ökologisch-egalitäre Wirt-