Rotes Grün
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Produzenten des Gemeinwohls<br />
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enter im Sinne eines Vergleichs von Gesamtaufwand und Gesamtnutzen.<br />
Bei all dem geht es, im Unterschied zur Privatwirtschaft, um Bedarfsdeckung.<br />
Und das heißt: Wenn der gemeinwirtschaftliche Sektor<br />
notwendigerweise größer wird, weil er die zusätzlichen Aufgaben übernimmt,<br />
die für systemische Effizienz sorgen, dann wird dieses Prinzip<br />
der Bedarfsdeckung stärker und relativiert das auf Wachstum angewiesene<br />
Profitprinzip.<br />
Ein vergrößerter öffentlicher Sektor hat folglich den Kollateralnutzen,<br />
Kreisläufe zu stärken, die sich ohne Wachstum stabil reproduzieren können.<br />
Als Faustformel kann man davon ausgehen, dass ein wirtschaftlich<br />
aktiver öffentlicher Sektor im Verbund mit den Unternehmen und<br />
Dienstleistern, die seine Aufträge entgegennehmen, 30 bis 50% der Erwerbstätigen<br />
der Expansionsmaschinerie und den Launen des Marktes<br />
entziehen würde.<br />
Wäre diese Vision einer finanziell gut ausgestatteten und wirtschaftlich<br />
aktiven Kommune lebendig, könnte sie in eigener Regie die Arbeitslosigkeit<br />
erheblich senken. In der ersten Phase, die dem Aufbau<br />
ökologischer Stadtstrukturen dient, könnte das Tempo dieses Aufbaus<br />
umso höher sein, je größer vor Ort die Arbeitslosigkeit ist oder zu werden<br />
droht.<br />
Sinnvoll wäre deshalb eine flexible Aufbauplanung, die jeweils hinreichend<br />
viele Projekte vorbereitet hat, um schnell Arbeitskräfte absorbieren<br />
zu können. Das geht in Großstädten grundsätzlich leichter, weil es<br />
hier eine weitverzweigte Wirtschaftsstruktur gibt, die vielfältige Leistungen<br />
und Produkte anbieten kann.<br />
Doch selbst im ungünstigsten Fall, wenn ein großer Teil von außen<br />
bezogen werden muss, sind lokale Arbeitskräfte einzubinden, wenn der<br />
Auftraggeber, also die Kommune, vom beauftragten Unternehmen verlangt,<br />
dass das jeweilige Projekt einen Mindestanteil von »local content«<br />
aufweisen muss. In diesem Fall kann zwar der Preis der jeweiligen Leistung<br />
steigen, was aber für die Kommune kein Problem ist, wenn sie dadurch<br />
die Kosten der Arbeitslosigkeit mindert oder gar vermeidet.<br />
In einer zweiten Phase, die den Investitionen folgt und die dann nur<br />
noch durch Ersatzinvestitionen geprägt ist, wird der öffentliche Sektor<br />
größer und vielfältiger sein. Beträgt der Anteil der Gemeinwirtschaft 30<br />
bis 50%, kann die Stadt als mit Abstand größter lokaler Akteur die nötige<br />
Umverteilung von Arbeitszeiten auch in eigener Regie vollziehen.